„Gibt es ein Leben nach dem Tod – und falls ja, wo werde ich dann sein?“ – die Frage über ein Leben nach dem Tod beschäftigt die Menschen schon seit jeher. Mich persönlich beschäftigt sie auch immer wieder, denn mit zunehmendem Lebensalter ist die Endlichkeit des Lebens klar bewusst. Natürlich habe ich meine persönlichen Vorstellungen, aber sind sie (noch) tragfähig? Davon abgesehen gibt es viele Angebote an vorgefertigten Antworten. Führen sie in die Irre oder sind sie hilfreich?
Was ist denkbar – und was ist plausibel?
Ist Reinkarnation (Wiederverkörperung) denkbar? Sicherlich ist Reinkarnation denkbar, aber ist sie auch plausibel? An diesem Beispiel zeigt sich: etwas Denkbares muss nicht unbedingt plausibel sein.
Das Reinkarnationskonzept steht in Wettbewerb mit völlig anderen Konzepten, vor allem dem Konzept von Geburt, Tod und Auferstehung in Judentum, Christentum und Islam. Sind diese Konzepte nicht nur denkbar, sondern auch plausibel? Fragen über Fragen.
Hat das Ganze in unserer aufgeklärten Gegenwart überhaupt Relevanz? Ja, es hat Relevanz, denn mit allen meinen Mitmenschen auf der Welt teile ich dasselbe Problem: ich werde nicht ewig leben. Dann stellen sich konkrete Fragen. „Was geschieht mit mir, wenn ich sterbe?“, „Was wird aus mir, nachdem ich gestorben bin?“ und „Gibt es jemand, der mein gelebtes Leben bewertet?“ stehen stellvertretend für einige dieser Fragen, die sich so oder ähnlich wohl jeder Mensch irgendwann im Leben schon gestellt hat oder noch stellt.
Fragen ausweichen – oder sich ihnen stellen?
Fragen zum Sterben und zum Leben nach dem Tod können (sehr) unangenehm sein. Man kann sie verdrängen. Aber man kann ihnen im Grunde und auf Dauer nicht wirklich ausweichen. Wenn man es nicht einfach „darauf ankommen lassen“ möchte, was geschehen oder vielleicht auch nicht geschehen wird, muss man sich mit diesen Fragen beschäftigen. Doch wer gibt die Antworten auf die Fragen? Lässt man sich Antworten von anderen geben und übernimmt sie mehr oder weniger ungeprüft? Oder denkt man selbst nach und versucht, belastbare Antworten zu finden? Als belastbar kann eine Antwort dann gelten, wenn sie zumindest plausibel, d. h. verständlich, nachvollziehbar und einleuchtend ist.
Doch wie kann man belastbare Antworten finden? Muss man zunächst ein Studium der Geisteswissenschaften (z. B. Philosophie, Theologie) absolvieren? Muss man sich in den Naturwissenschaften (z. B. Physik, Biologie) gut auskennen? Dies kann nicht die Anforderung sein, denn viele Menschen haben nicht die Möglichkeit zu einem Studium.
Andererseits ließe sich auch argumentieren, dass auf diese Fragen im Lauf der Jahrtausende schon viele Antworten gegeben wurden. Ist nicht schon alles gesagt? Nein, aus meiner persönlichen Sicht ist definitiv nicht schon alles gesagt. Was ich bisher an Antworten gefunden habe, befriedigt und überzeugt mich persönlich oft nicht. An Antworten mangelt es zwar keineswegs, aber allzu oft fehlt mir die stichhaltige Begründung und oft eben auch die Plausibilität.
Was ich bisher an Konzepten zum Leben nach dem Tod oder auch zum Nicht-Weiterleben gefunden habe, erscheint mir wie ein Konzert von Antworten mit vielen Missklängen. Manche Antworten, vor allem aus der „Ecke“ der Religionen und Weltanschauungen klingen geradezu abstrus, andere wiederum erscheinen durchaus plausibel und nachdenkenswert.
Geisteswissenschaftler, vor allem Philosophen und Theologen, aber auch Esoteriker (Personen, die über „geheimes“ Wissen verfügen oder bestimmten spiritistischen Lehren anhängen oder diese praktizieren) haben ein Weltbild vor Augen, das sie aus ihrer jeweiligen Sichtweise heraus argumentativ begründen. Aber nicht wenige Argumente entbehren einer soliden und nachvollziehbaren Begründung, insbesondere wenn sie einer interdisziplinären Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.
Naturwissenschaftler – Physiker, Chemiker, Biologen usw. – konzentrieren sich in ihrer jeweiligen Disziplin auf das Beweisbare. Sie lassen übernatürliche, unbeweisbare, aber dennoch aufgetretene Phänomene verständlicherweise nicht gelten. Doch die Geschichte ist voll von Berichten über Phänomene, die sich wissenschaftlich nicht erklären lassen.
Selbst heute sind die Erkenntnisse der Wissenschaft zweifellos in vielen Bereichen noch sehr lückenhaft. Und neue Entdeckungen, insbesondere im Bereich der Archäologie, stellen immer wieder bisher gewonnene Erkenntnisse infrage. Jede auf eine Frage gefundene Antwort scheint postwendend drei neue Fragen zu provozieren. Dennoch bietet die Wissenschaft einen reichen Schatz an Erkenntnissen, auf den sich bauen lässt.
Nachdenken und Neudenken – offen sein für Neues
Vor dem Hintergrund dieser Gemengelage suche ich meine persönlichen Antworten. Doch eigentlich habe ich manche Antwort auf meine vielen Fragen zum Leben nach dem Tod schon gefunden. Aber jetzt stelle ich sie wieder infrage und überprüfe sie, ob sie noch standhalten. Schließlich habe ich mich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Manche dieser Antworten habe ich, offen gestanden, vor vielen Jahren von anderen übernommen und nicht wirklich selbst bis ins Tiefste hinein durchdacht. Das hole ich jetzt gewissermaßen nach.
Bisherige Überzeugungen infrage zu stellen, kann nur hilfreich sein. Man eröffnet sich selbst die Möglichkeit, neue Wahrheiten für sich zu finden. Würde man sich dem verwehren, könnte man nichts Neues entdecken. Es mag durchaus sein, dass bisherige Überzeugungen, bedingt durch wissenschaftliche Erkenntnisse, keine Substanz mehr haben. Falsche Überzeugungen im Zusammenhang mit dem Leben nach dem Tod können sich dennoch hartnäckig halten und eine schädliche Wirkung entfalten. Der Philologe und Philosoph Friedrich Nietzsche formulierte es durchaus treffend: „Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“.
Der enorme Erkenntnisgewinn in der Wissenschaft ist ein starkes Argument für ein Nach- und Neudenken. Aber auch die Weltanschauungen und religiösen Überzeugungen machten teilweise tiefgreifende Veränderungsprozesse durch, insbesondere seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Deshalb kann es nur zielführend sein, sich immer wieder neu zu orientieren.
Die überaus vielen Gedanken, die in diesem Prozess des Nachholens und Neudenkens im Zusammenhang mit den Fragen zum Sterben und Leben nach dem Tod entstehen, gilt es systematisch festzuhalten. Sonst gehen schnell Überblick und Zusammenhang verloren. So entsteht fortschreitend eine Art digitale Publikation.
Vorgehensweise
Wie gehe ich bei der Erarbeitung dieser Publikation vor? Beruflich habe ich mich lange Jahre mit Informatik beschäftigt. In den späteren Jahren meiner beruflichen Laufbahn bildeten Taxonomien (Klassifikationen), Ontologien (Netzwerk von Informationen mit logischen Beziehungen zur Wissensrepräsentation) und Prozesse einen Schwerpunkt. All dies hat mein Denken geprägt und geschärft.
Meine Herangehens- und Vorgehensweise entspricht der während meines Berufslebens gewissermaßen eingeübten. Dies bedeutet, zunächst Klarheit darüber zu gewinnen, worauf sich Aussagen beziehen. Mit anderen Worten: das Diskursuniversum (engl.: Universe of Discourse) wird bestimmt und abgegrenzt. Es gibt jedoch nicht nur ein Diskursuniversum, beispielsweise die beobachtbare Welt, sondern mehrere.
Ausgangspunkt ist also zunächst eine Klärung. Was ist mit welchen Begriffen gemeint und wie stehen die Begriffe miteinander in Beziehung? Dies ist, so habe ich schon in der Vergangenheit festgestellt, durchaus eine Herausforderung. Was bedeutet beispielsweise der Begriff „Seele“? Es kommt darauf an, wen man fragt, wäre eine lapidare Antwort. Aber damit kann man sich natürlich nicht zufriedengeben. Also geht es nicht ohne aufwändige Recherche.
Ich werde mich sehr stark darauf konzentrieren, die Wirklichkeit zu beschreiben. Sicherlich ist dem Kommunikationswissenschaftler und Philosophen Paul Watzlawick zuzustimmen, wenn er formuliert: „Wie man an die Wirklichkeit herangeht, ist für das ausschlaggebend, was man finden kann.“. Als Mittel zur Beschreibung der Wirklichkeit dienen hauptsächlich dokumentierte wahrnehmbare Erscheinungen (Phänomene). Dabei wird nichts von Vornherein als unmöglich ausgeschlossen, solange es nicht objektiv unmöglich ist.
Zur Wirklichkeit zählen auch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse. Unfundierte Mythen, wie beispielsweise der Mythos, dass die Erde eine Scheibe sei, finden in dieser Publikation keinen Raum. Derlei Ansichten können durchaus in der Bevölkerung verbreitet sein und – in absoluten Zahlen ausgedrückt – von mehreren Millionen Menschen für wahr gehalten werden. So ist sich beispielsweise, einer Umfrage des britischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov von 2018 zufolge, immerhin jeder sechste US-Amerikaner nicht sicher, ob die Erde rund ist.
Die digitale Publikation wird nicht sequentiell, Kapitel für Kapitel, von vorne nach hinten, entstehen. Vielmehr werde ich, wie während meiner beruflichen Laufbahn praktiziert, iterativ-inkrementell vorgehen. Dies bedeutet, dass die Publikation in einem zyklischen Vorgehen immer weiter anwachsen, verbessert und verfeinert wird. Dadurch wird auch das Einarbeiten neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erleichtert, denn ständig kommen neue hinzu und sind zu berücksichtigen.
Die Queranalyse mit vielerlei Plausibilitätsprüfungen nimmt einen großen Raum ein. Es geht um die Frage: Ist das, was postuliert wird, auch plausibel, d. h. verständlich, nachvollziehbar und einleuchtend? Diese Frage stellt sich insbesondere bei Behauptungen von Religionen und Weltanschauungen. Konkret stellt sich beispielsweise die schon zu Beginn erwähnte Frage: Ist Reinkarnation plausibel?
Gliederung
Der Betrachtungsraum wird bewusst groß gewählt. Würde er von vornherein zu klein bemessen, würden Denkmöglichkeiten ausgeschlossen. Ausgangspunkt ist deshalb die Hypothese, dass es zwei Universen gibt: zum einen das beobachtbare Universum, das auch unsere Erde als Lebensraum für die verschiedensten Arten von Lebewesen umfasst, und zum anderen ein nicht beobachtbares Universum als Lebensraum für Geistwesen (Gott, Engel usw.).
Wird diesem Denkmodell gefolgt, lässt sich ableiten, dass es mehr als die in unserem beobachtbaren Universum bekannten Dimensionen gibt. In diesem nicht beobachtbaren Universum muss es mindestens eine Dimension geben. In der Gesamtbetrachtung entsteht so ein mindestens fünfdimensionaler Raum, wobei eine Durchlässigkeit der Universen unterstellt wird.
Die Publikation umfasst nach derzeitigem Arbeitsstand fünf Teile. Die ersten Teile haben hauptsächlich deskriptiven Charakter. Es werden Phänomene beschrieben, jedoch noch nicht bewertet. Dies geschieht erst, wenn das Gesamtbild erkennbar ist.
Teil 1 befasst sich mit der Methodik und den Existenzräumen. Auch die säkulare Menschheitsgeschichte sowie Narrative der Weltreligionen werden thematisiert, insofern sie für die folgenden Teile und das Gesamtverständnis bedeutsam sind.
Der zweite Teil widmet sich den Existenzkonzepten (einmalige, zweimalige, vielmalige Existenz). Thematisiert werden u. a. folgende Fragen: „Wann und wie kommt die Seele in den Körper?“, „Was wird in das Leben mitgegeben?“, „Was geschieht beim Sterben?“ und „Was geschieht mit der Seele?“.
Teil 3 befasst sich mit intrauniversalen Phänomenen, also Phänomene, die auf das beobachtbare Universum begrenzt sind. Dazu zählen beispielsweise Nahtoderlebnisse.
Der vierte Teil ist interuniversalen Phänomenen gewidmet. Hier werden Interaktionen zwischen den Universen beschrieben. Ein Beispiel sind Vorhersagen künftiger Ereignisse.
Teil 5, der wohl umfangreichste Teil, befasst sich mit der Queranalyse. Plausibilitätsprüfungen stehen im Mittelpunkt. Mit deren Hilfe werden Phänomene daraufhin überprüft, ob sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen sind.
Verfügbarkeit
Die Publikation entsteht schrittweise, wobei sich das Tempo des Fortschreitens an meinen zeitlichen Möglichkeiten orientiert. Einzelne in sich abgeschlossene Beiträge werden, nachdem einige formale Prüfungen erfolgt sind, auf der WebSite als Seiten veröffentlicht. Sollte ein Beitrag überarbeitet werden, wird die entsprechende Seite ersetzt. Auf diese Weise bleibt die Publikation stets auf dem aktuellen Stand.
Eine Seite mit einer Gliederung vermittelt einen Gesamtüberblick über den aktuellen Arbeitstand. Von dort aus lässt sich schnell zu den gewünschten Seiten navigieren.