- Vorbeugung für die Seele – Gutes für mich tun
- Die Seele ernst nehmen – gezielt für sich sorgen
- Eine dankbare Haltung kultivieren – das Leben bereichern
- Bewegen, Abschalten, Auftanken – Für Wohlbefinden sorgen
- Beziehungen aufbauen – in Qualitätsbeziehungen investieren
- Die Kraft der Selbstannahme – mir selbst bewusst werden
- Loslassen – Freiheit gewinnen und bewahren
- Das Lebenstempo kontrollieren – Entspannung planen
- Abgrenzen – Grenzen setzen – Grenzen respektieren
Worin liegt die Kraft der Selbstannahme? Und wie finde ich zur Selbstannahme? Wie kann ich mich selbst akzeptieren und warum ist das so notwendig?
„Respect“ – dieses Wort kennen mittlerweile zumindest die Fußballfans. Immer wieder begegnet uns das Wort „Respect“ – im Deutschen direkt mit „Respekt“ im Sinn von „Achtung“ bzw. „Hochachtung“ übersetzt.
Die Botschaft der Einblendung vor Fußballübertragungen ist: Hochachtung vor dem anderen haben, niemand wegen seiner Rasse zu verachten. Die Botschaft schließt jedoch indirekt noch mehr ein: niemand wegen seiner Hautfarbe, seiner Nationalität oder aus welchen Gründen auch immer diskreditieren.
Wie wirkt die Botschaft auf mich selbst? Habe ich Respekt gegenüber mir selbst? Kann ich mich selbst annehmen, sogar uneingeschränkt? Kann ich mich mit allen meinen Stärken und Schwächen, mit meinen Sonnen- und Schattenseiten wirklich annehmen?
Liebe ohne Respekt ist nicht möglich
Wenn ich mich selbst nicht respektieren kann, dann wird es mir sehr schwer fallen, mich selbst zu lieben. Und wenn ich mich selbst nicht lieben kann, dann fällt es mir schwer, andere zu lieben. Mit Lieben ist nicht distanzierte Sympathie gemeint, sondern echte Nächstenliebe.
Manchen Menschen gefällt ihr Äußeres nicht. Sie empfinden sich als zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn. Die Stimme ist zu hoch oder zu tief, oder was immer das wirkliche oder vermeintliche Defizit sein mag. Manchen wurde aber auch von anderen Menschen auf die eine oder andere Weise deutlich gemacht, dass sie minderwertig seien.
Stets nur auf den Mangel an etwas zu sehen, ist einseitig. Auf der anderen Seite steht meine Originalität, meine Unverwechselbarkeit. Jeden Menschen gibt es rein genetisch genau ein einziges Mal. Vor mir gab es niemand, der meinem Körper-, Geist- und Seelenprofil gleicht, und nach mir wird es niemand geben, der ganz genauso ist wie ich. Jeder Mensch ist ein Individuum in der Geschichte der Welt.
Was kann ich an mir finden, an den Gaben und Fähigkeiten, die mir ins Leben mitgegegben wurden? Manchen Menschen fällt auf diese Frage zunächst nichts ein. Vermutlich wurden sie von anderen Menschen schon allzuoft abgewertet. Diese Abwertung brannte sich ein und wurde als Sicht auf sich selbst übernommen. „Ich bin nichts wert“, so lautet der Glaubenssatz.
Was respektiere ich an mir?
Was respektiere ich an mir? Wenn darauf keine spontane Antwort möglich ist, wäre zu frühes Aufgeben nicht richtig. Der Verstand wird garantiert Antworten finden. Vielleicht kann ich respektieren, dass es mir gelingt, für mich selbst oder gar für eine Familie zu sorgen. Vielleicht kann ich etwas besonders gut, habe eine ganz besondere Begabung. Oder ich kann mich selbst dafür achten, dass ich regelmäßig Sport treibe. Wenn ich lange genug nachdenke, wird mir garantiert etwas bewusst, wofür ich mir selbst Respekt entgegenbringen, wofür ich mich selbst hochachten und lieben kann.
Wenn ich nur auf den Mangel sehe, werde ich dazu getrieben, den Mangel irgendwie zu kompensieren. Es gibt sehr viele Kompensationsmittel, darunter u.a.: das Streben nach materiellen Gütern, Trainieren besonderer körperlicher Merkmale, aber auch Abwertung anderer Menschen.
Meiner Seele tut Selbstachtung gut. Selbstachtung gibt mir die nötige Balance. Wenn ich meinen eigenen Wert zu schätzen weiß, kann ich auch den Wert eines jeden meiner Mitmenschen würdigen und ihn respektieren. Und ich werde beziehungsfähiger. Es fällt mir leichter, Beziehungen zu knüpfen.
Mir meinen eigenen Wert immer mal wieder bewusst zu machen – das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun – wirkt als Vorbeugung für die Seele. Ich mache mir bewusst, dass ich einzigartig bin, dass ich Grund habe, mich selbst anzunehmen. Und Selbstannahme verleiht mir Kraft, auch wenn ich einen rabenschwarzen Tag, oder sogar mehrere rabenschwarze Tage hintereinander erlebe.
Nachbemerkung: Selbstannahme und Selbstvergebung sind nicht dasselbe. Bei Selbstvergebung geht es mir um vergangene Vorfälle und Ereignisse, bei Selbstannahme geht es um mein Verhältnis zu mir selbst.