- Vorbeugung für die Seele – Gutes für mich tunLesezeit: 3 Min.
- Die Seele ernst nehmen – gezielt für sich sorgen
- Eine dankbare Haltung kultivieren – das Leben bereichern
- Bewegen, Abschalten, Auftanken – Für Wohlbefinden sorgen
- Beziehungen aufbauen – in Qualitätsbeziehungen investieren
- Die Kraft der Selbstannahme – mir selbst bewusst werden
- Loslassen – Freiheit gewinnen und bewahren
- Das Lebenstempo kontrollieren – Entspannung planen
- Abgrenzen – Grenzen setzen – Grenzen respektieren
Vorbeugung für die Seele? Wann sollte ich mir über meine Seele Gedanken machen? Und was kann ich unternehmen, damit ich meine seelische Ausgeglichenheit erhalte?
Helga (nicht der wirkliche Name) plagten Magenschmerzen vor und auf dem Weg zur Arbeit. Mit dem Magen war, wie die ärztliche Untersuchung ergab, alles in Ordnung, aber nicht mit ihrer Seele. Doch es sind längst nicht nur Magenschmerzen, die ein Warnsignal für uns sein können. Auch Rückenschmerzen, Dauerhusten, Hautausschlag und Kopfschmerzen zählen zu den Signalen, mit denen unser Körper warnen möchte.
Bei Helga war es die schwierige Arbeitssituation, die ihre Seele mehr als sie es sich zugestehen wollte belastete. Schließlich verschaffte sich der Seelenschmerz Ausdruck in körperlichem Schmerz, in den Magenbeschwerden. Das Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist war empfindlich gestört und zog den Körper in Mitleidenschaft. Die Ausdrucksformen konkreter Belastungssituationen, die Signale des Körpers, können sich naturgemäß bei jedem Menschen individuell unterschiedlich zeigen. Allgemein scheint es so zu sein, dass sie am sinnbildlich schwächsten Teil des Körpers zum Ausdruck gelangen.
Dass seelisches Leid der Gesundheit schaden kann, ist beileibe keine neue Erkenntnis. Gefühle können körperliche Beschwerden, Schmerzen und Symptome (z. B. Herzinfarktsymptome) auslösen. Ärzten ist zunehmend bewusst, dass der Seelenzustand einen immens großen Einfluss sowohl auf Erkrankungsrisiken als auch auf Heilungsverläufe hat.
Das Ungleichgewicht von Körper, Seele und Geist kann sich durchaus über einen längeren Zeitraum hinweg verstärken, bis klar wird, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Beispielsweise können bei einer Erschöpfungsdepression (Burnout) bis zum Zusammenbruch, der dann aus scheinbar nichtigem Anlass erfolgen kann, fünf Jahre und mehr vergehen.
Soweit darf ich es in meinem eigenen Interesse nicht kommen lassen. Wie kann ich dann vorbeugen, damit das Gleichgewicht von Seele, Körper, Geist nicht nachhaltig gestört wird? Wie kann ich vermeiden, dass ich mir im Zeitverlauf immer mehr schade, mich einenge und mir selbst Lebensqualität nehme?
Zunächst ist für mich eine Positionsbestimmung notwendig. Wo stehe ich gerade? Leidet meine Seele etwa schon? Stelle ich schon Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Antriebslosigkeit, mangelnde Begeisterungsfähigkeit, Angst vor Herausforderungen oder ähnliches bei mir fest? Oder bemerken dies andere bei mir? Dann benötige ich möglicherweise schon professionelle Hilfe.
Vorbeugung ist nur möglich, wenn noch kein Leidensdruck spürbar ist bzw. dieser noch sehr gering ist. Eine Grippe-Schutzimpfung ist schließlich auch nur dann sinnvoll, wenn ich noch nicht an Grippe erkrankt bin.
Wie kann ich ganz praktisch vorbeugen?
Zum einen kann ich Maßnahmen ergreifen. Ich kann mir also nach einer Art Selbstdiagnose überlegen, was mir gut tun könnte und mein Gleichgewicht erhält. Der Blickpunkt ruht auf dem „Tun“, dem „Machen“, dem „etwas unternehmen“. Vielleicht wird mir bewusst, dass mir Bewegung gut tut oder mich verlangt nach gezielter und systematischer Entspannung.
Zum anderen kann ich Ressourcen mit einbeziehen. Die Ressourcen, die sehr wichtig sind, damit ich meine emotionale Belastbarkeit bewahren bzw. wieder stärken kann, sind die Familie bzw. die Lebenspartnerin/der Lebenspartner und Freunde.
Wenn ich einer monotheistischen Religion zuneige und die Existenz Gottes für mich außer Zweifel steht, stellt sich die Frage nach dem Bild, das ich von Gott habe. Ist es ein unpersönlicher, unnahbarer Gott, der willkürlich handelt? Oder ist es ein mitfühlender, liebender Gott, mit dem ich reden (zu ihm beten) kann, mit dem also eine Beziehung möglich ist? Wenn für mich letzteres zutrifft, ist Gott für mich eine Ressource im Rang meiner nächsten Bezugspersonen.
In weiteren Beiträgen folgen Gedanken zu konkreten Maßnahmen und wie ich Ressourcen mit einbeziehen kann. Die folgenden Beiträge wurden bereits veröffentlicht:
Eine dankbare Haltung kultivieren
Bewegen, Abschalten, Auftanken
Kraft der Selbstannahme erleben
Die Betonung liegt stets auf Vorbeugung, damit ein möglicherweise krankmachendes Ungleichgewicht gleich gar nicht entsteht.