Ausgangssituation, Ziel, Vorgehensweise, aktueller StandLesezeit: 7 Min.

Was ist meine Ausgangssituation, wenn ich versuche herauszufinden, was mich bei meinem Tod erwartet? Was ist mein Ziel? Wie gehe ich vor, um zum Ziel zu gelangen? Und was ist der aktuelle Stand meiner Untersuchung? Diese Fragen beantworte ich hier in kurzen Zügen.

Im Herbst 2021 habe ich damit begonnen, intensiv zu recherchieren. Aus verschiedenen Gesprächen weiß ich, dass die Frage, ob und ggf. wie es nach dem Tod weitergeht, nicht nur mich interessiert. Deshalb teile ich meine Erkenntnisse und Gedanken auf dieser Plattform.

Ausgangssituation

Die Ausgangssituation ist relativ schnell beschrieben: Ich möchte Klarheit darüber gewinnen, ob meine bisherigen Überzeugungen noch tragfähig sind oder ob sie revidiert werden müssen.

Mittlerweile habe ich ein Alter erreicht, in dem immer wieder Gedanken an die Endlichkeit des irdischen Lebens auftauchen. Diese Gedanken möchte ich nicht einfach verdrängen. Sie führen aber auch dazu, bisher einfach für wahr gehaltenes überprüfen zu wollen.

In meinem Elternhaus wurde ich früh mit dem christlichen Glauben vertraut gemacht. Insofern bin ich vorgeprägt. Meine Ausgangssituation lässt sich also sehr vereinfacht so beschreiben: Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits und es gibt ein Weiterleben nach dem Tod im Jenseits. Und es gibt Gott, der in einem Schöpfungsakt das sichtbare Universum und alle Lebewesen erschaffen hat.

Zur Beschreibung der Ausgangssituation gehört auch, dass ich gewillt bin, bisherige Überzeugungen aufzugeben, sofern sie sich als nachvollziehbar falsch erweisen. Dazu bedarf es jedoch starker und überzeugender Indizien.

Von meiner Grundeinstellung her bin ich übernatürlichen Phänomenen und auch sogenannten „Geheimlehren“ gegenüber skeptisch eingestellt. Esoterik war und ist für mich eher ein Fremdwort.

Bisher habe ich die Phänomene, auf die ich bis jetzt gestoßen bin, selbst noch nicht erlebt. Dass ich noch keine Nahtoderfahrung erlebt habe, empfinde ich keineswegs als Versäumnis. Auch Nachtodkontakte oder Kontakte mit Geistwesen (außer zu Gott durch Gebete) zählen nicht zu meinen Erfahrungen. Ich habe mir schon gelegentlich Nachtodkontakte mit bereits verstorbenen Menschen, die mir emotional nahestanden, gewünscht. Gleichzeitig verspürte ich aber auch ein Gefühl der Angst, die Kontrolle zu verlieren und etwas zu erleben, was ich nicht möchte. So blieb es bisher beim gelegentlichen Wunsch.

Ziel

Ich möchte – soweit es geht – Klarheit darüber gewinnen, was nach dem physischen Tod kommt. Und ich möchte so viel wie möglich verstehen.

Mit „Verstehen“ meine ich, mit dem mir gegebenen Verstand etwas so weit zu durchdringen, dass ich es auch kritisieren kann, d. h. Fakten und Mutmaßungen voneinander unterscheiden sowie Pro und Kontra klar beschreiben, begründen und gegeneinander abwägen kann. Lediglich eine Erkenntnis ungeprüft wiederzugeben, die jemand anderes formuliert hat, ist mir zu wenig. Dies gilt zumindest immer dann, wenn ich die Möglichkeit zur Überprüfung habe.

Abgrenzung

Ziemlich schnell stellte ich fest, dass das Spektrum nicht offensichtlich wissenschaftlich erklärbarer Phänomene überaus breit ist. Da es mir vor allem darum geht, zu ergründen, ob und ggf. wie es nach dem Tod weitergeht, bleiben in meiner Untersuchung alle Phänomene außer Acht, die damit nicht in unmittelbarer Beziehung stehen. Zu den Typen von Phänomenen, mit denen ich mich nicht beschäftige, zählen insbesondere die sogenannten Spukphänomene mit allen ihren akustischen, sensorischen wie optischen Erscheinungen. Bekannt sind in diesem Zusammenhang vor allem Poltergeist-Phänomene, wie beispielsweise Klopfgeräusche und umherfliegende Möbel.

Vorgehensweise

Ich fühle mich wohl, wenn ich Fragestellungen kritisch, weitestgehend objektiv und nachvollziehbar bearbeite. Dies schließt ein, systematisch vorzugehen, komplexe Sachverhalte zu analysieren, Argumentationen nachzuvollziehen und zu Schlüssen zu gelangen. Mit kurzen Worten: Wissenschaftliches Arbeiten liegt mir.

Meine berufliche Laufbahn führte mich nach dem Studium der Betriebswirtschaft ziemlich bald in die Informatik. Auf diesem Feld war ich in verschiedenen Rollen (u. a. Business Analyst, Software-Architekt) mehrere Jahrzehnte lang tätig. In den späteren Jahren meiner beruflichen Laufbahn bildeten Taxonomien (Klassifikationen), Ontologien (Netzwerk von Informationen mit logischen Beziehungen zur Wissensrepräsentation) und Geschäftsprozesse einen Schwerpunkt. All dies hat mein Denken geprägt und geschärft.

Zunächst neben meiner beruflichen Tätigkeit her beschäftigte ich mich seit etwa 2008 mit Psychologie. Ich wollte mehr darüber wissen, warum ich so bin, wie ich bin. Und ich wollte mehr darüber wissen, warum andere so sind, wie sie sind. Später nahm die Beschäftigung mit der Psychologie zeitlich weitaus mehr Raum ein.

Quellen für die Recherche

Derzeit nutze ich als Quellen fast ausschließlich verfügbare Literatur (insbesondere Bücher, Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen), Online-Enzyklopädien (z. B. Wikipedia) und einschlägige Websites (insbesondere „Thanatos TV“, „Closer to Truth“ und „NDERF.org“).

Die in den genannten Quellen enthaltenen und in meiner Untersuchung zitierten anekdotischen Schilderungen können in gewisser Weise als vorgeprüft gelten. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich bei dem bzw. den Autoren um Fachpersonen handelt (z. B. psychiatrisches Fachpersonal).

Quellen, die sich auf sogenannte Offenbarungen durch Medien berufen, werden grundsätzlich nicht verwendet. Davon abgesehen hätte eine „Offenbarung“ durch ein Medium keinerlei Beweiskraft. Sie wäre nicht mehr als ein schwaches Indiz, es sei denn, sie ließe sich objektiv verifizieren.

Iterativ-inkrementelles Vorgehen

Im Rahmen meiner Untersuchung habe mich für folgende Vorgehensweise entschieden:

  • Ermittlung und Beschreibung des Ist-Zustands,
  • Einzelanalyse und Queranalyse,
  • Folgerungen und Synthese.

Die Untersuchung schreitet nicht sequentiell, Kapitel für Kapitel, von vorne nach hinten, voran. Vielmehr gehe ich, wie während meiner beruflichen Laufbahn praktiziert, iterativ-inkrementell vor. Dies bedeutet, dass der Text in einem zyklischen Vorgehen immer weiter anwachsen, verbessert und verfeinert wird. Dadurch wird auch das Einarbeiten neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse erleichtert, denn ständig kommen neue hinzu und sind zu berücksichtigen.

Im Rahmen meiner Analysen sind als Pionierarbeit bisher zwei Taxonomien entstanden: Eine Taxonomie der Transzendenzerfahrungen und eine Taxonomie der Kommunikationserfahrungen. Die beiden Taxonomien klassifizieren die für die Untersuchung relevanten Begriffe, erheben also nicht den Anspruch, alle nur denkbaren Transzendenz- und Kommunikationserfahrungen zu berücksichtigen.

Fokussierung auf Phänomene

Meine Konzentration gilt dem Wahrnehmbaren, den Phänomenen (z. B. Nahtoderfahrungen). Sie bilden gewissermaßen eine Brücke zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Und sie sind geeignete Anhaltspunkte für die Queranalyse.

Anekdotische Schilderungen von Phänomenen nehmen einen breiten Raum ein. Ich bin mir darüber im Klaren, dass derartige Schilderungen im Einzelfall nicht immer uneingeschränkt der Wahrheit entsprechen. Durch eine Vielzahl ähnlicher Schilderungen ergibt sich dennoch eine Aussagekraft.

Beste plausible Erklärung statt Beweis

Beweis oder beste plasusible Erklärung - Gestaltung: privat
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Bedingt durch meine Orientierung am wissenschaftlichen Arbeiten bin ich mit dem Prädikat „Beweis“ äußerst vorsichtig. In einem offenen System, wie unsere Natur es ist, ist ziemlich wenig formal beweisbar. Deshalb versuche ich, anhand von Indizien beste plausible Erklärungen zu finden (siehe auch „Beweis – oder beste plausible Erklärung“). Eine Aussage, wie etwa „Das Weiterleben nach dem Tod ist beweisbar“, würde ich niemals unterschreiben. Ich formuliere lieber: „Starke Indizien stützen die These, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt.“

Vor dem Hintergrund, dass wichtige Theorien, die die Entstehung des beobachtbaren Universums und des Lebens betreffen, bisher nicht formell bewiesen sind, erscheint es unangemessen, von einem Beweis der Weiterexistenz nach dem Tod zu sprechen. Die Urknalltheorie (auch „Big Bang Theorie“), die zur Erklärung der Entstehung unseres beobachtbaren Universums dient, ist die am weitesten verbreitete Theorie. Sie ist jedoch nicht vollumfänglich bewiesen. Auch die Evolutionstheorie, die Theorie von der Entwicklung aller Lebewesen aus niederen, primitiven Organismen (siehe Duden), ist nicht vollumfänglich bewiesen.

Zur Vorgehensweise gehört auch, dass ich Grundsatzdiskussionen aus dem Weg gehe. Zu den Begriffen bzw. Konzepten „Seele“ oder „Bewusstsein“, um zwei Beispiele zu nennen, wurde schon viel geschrieben. Von meiner Seite aus braucht es dazu gewiss keinen weiteren Beitrag.

Aktueller Stand

Die Queranalyse ist vorerst abgeschlossen. Die wichtigsten Fragen sind meines Erachtens angesprochen. Jetzt ist ein Überblick über die Gesamtthematik möglich und Gelegenheit, ein Zwischenfazit zu ziehen. Der Beitrag „Was kommt nach dem Tod? – Erstes Zwischenfazit“ fasst die wichtigsten bisherigen Erkenntnisse kurz zusammen.