Kinetische Kommunikation – was verbirgt sich dahinter? Eine spannende Frage, die zu überraschenden und verblüffenden Erkenntnissen führt.
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Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Was geschieht mit mir wenn ich sterbe?“
Grobes Inhaltsverzeichnis
Kinetik, aus dem altgriechischen Begriff „kinesis“ („Bewegung“) entstanden, behandelt in der Mechanik die Bewegung von Körpern mitsamt den einwirkenden Kräften und die sich daraus ergebenden Resultate. Davon ist der Begriff „Telekinese“ abgeleitet, der eine Bewegung oder Ortsveränderung von Gegenständen durch geistige Kräfte von im Diesseits existierenden Lebewesen oder im Jenseits existierenden Geistwesen bezeichnet. Anstelle des Begriffs „Telekinese“ wird zuweilen auch der Begriff „Psychokinese“ verwendet, um damit Bewegung durch Geisteskraft auszudrücken.
Unsichtbarer Initiator
Mit kinetischer Kommunikation ist im Kontext dieser Untersuchung die Geistwesen-initiierte Kommunikation gemeint. Ein allochthones Geistwesen (eine verstorbene Person) macht sich im Kontext eines Nachtodkontakts einer im Diesseits lebenden Person oder einer Personengruppe bemerkbar, indem Gegenstände bewegt, verformt oder auch ein- oder ausgeschaltet werden. Das initiierende Geistwesen ist für lebende Personen nicht sichtbar.
Erlebende können einen Bezug zu einer verstorbenen Person herstellen und den Kommunikationsvorgang auf die verstorbene Person zurückführen. Mit der verstorbenen Person bestand zu deren Lebzeiten typischerweise eine enge Beziehung. Meist handelt es sich um ein verstorbenes Familienmitglied (Ehemann, Ehefrau, Kind, Mutter, Vater usw.) oder eine verstorbene Person aus dem engen Umfeld (z. B. Freund, Freundin). Wären autochthone Geistwesen (z. B. Engel) die Quelle einer derartigen Kommunikation, wäre für Erlebende nicht ohne Weiteres erschließbar, wer genau Partner im Kommunikationsvorgang ist.
Der britische Psychiater Peter Fenwick hält in dem Buch „Die Kunst des Sterbens“ fest, dass es sich bei kinetischer Kommunikation um ein keineswegs seltenes Phänomen handelt (S. 176): „Auch in unserer Pflegeheimstudie berichteten viele Betreuende von unerklärlichen Vorfällen: In Zimmern von Bewohnern, die vor Kurzem gestorben waren, ging das Licht an und aus, blieben Uhren stehen, oder fielen Bilder von der Wand. Andere Pflegekräfte sprachen davon, dass die Notruf-Klingel im Zimmer eines Bewohners am Tag seiner Bestattung durchgehend läutete, obwohl sich niemand mehr in dem Zimmer aufhielt. »Als ob«, kommentierte eine Interviewte, »der Geist des Toten immer noch bei uns wäre«.“
Eine kinetische Kommunikation wird von einer erlebenden Person im Wachzustand wahrgenommen und kann sich Berichten zufolge jederzeit ereignen. Sie kann als Reaktion auf eine verbale unidirektionale Kommunikation einer lebenden Person oder auch auf deren Gedanken geschehen. Die Reaktionszeit kann durchaus sehr kurz sein und der im Diesseits in einem verbalen Dialog möglichen Reaktionszeit entsprechen.
Kinetische Kommunikationsereignisse werden häufig auch mit dem Begriff „Spuk“ belegt, eine Bezeichnung für nicht offensichtlich wissenschaftlich erklärbare, unheimliche Erscheinungen. Für die Naturwissenschaft sind derartige Phänomene in der Tat nicht erklärbar. Natürliche Ursachen, wie beispielsweise durch Materialspannungen verursachte Geräusche, psychologische Effekte oder absichtliche Täuschung durch andere Menschen sind verbreitete Erklärungsansätze.
Berichte in der Literatur
Im Kontext von Nachtodkontakten wurden im Verlauf der Jahrhunderte zahlreiche anekdotische Schilderungen gesammelt. Im Folgenden werden einige wenige wiedergegeben, um einen Eindruck von der Natur kinetischer Kommunikation zu vermitteln.
Interuniversaler Dialog
Im Buch „Trost aus dem Jenseits“ wird ein kinetisches Kommunikationsereignis geschildert, das sich als interuniversaler Dialog auffassen lässt (S. 168): „Eines Nachts lag ich im Bett und las. Dann sagte ich: »Also, Papa, wenn es wirklich ein Leben nach dem Tod gibt, lass es mich wissen.« Und da ging das Licht im Schlafzimmer aus! Ich dachte: »Na gut, das habe ich so gewollt.« Und ich sagte: »Okay, Papa, wenn du noch da bist, zeig es mir«, und das Licht ging wieder an. Ein paar Nächte später lag ich wieder im Bett und dachte an meinen Vater. Und wieder ging das Licht aus! Das passierte noch in zwei, drei weiteren Nächten, immer wenn ich an ihn dachte. Entweder ging das Licht aus, wenn es angeschaltet war, oder es ging an, wenn es ausgeschaltet war. So wusste ich, dass mein Vater tatsächlich da war!“
An der Schilderung ist Folgendes bemerkenswert:
- Die Kommunikation hatte den Charakter eines interuniversalen Dialogs,
- Die Tochter sprach, der verstorbene Vater antwortete mit einer kinetischen Aktion,
- Die Reaktion des Vaters geschah unmittelbar, ohne nennenswerte zeitliche Verzögerung,
- Der Vater konnte die Worte der Tochter hören, möglicherweise auch ihre Gedanken „lesen“.
Erinnerung an einen Auftrag
Ein weiteres kinetisches Kommunikationsereignis, ebenfalls in „Trost aus dem Jenseits“ zu finden (S. 170 f.), bezieht sich auf ein Gespräch, das zu Lebzeiten des im Alter von 67 Jahren an einem Schlaganfall verstorbenen Bert stattfand, und seine Reaktion darauf nach seinem Tod: „Bert hatte schreckliche Angst vor dem Tod. Wir redeten öfter darüber, und allmählich wurde er gelassener. Dann bat ich ihn, mich nach seinem Tod wissen zu lassen, ob alles so sei, wie wir es uns ausgemalt hatten. Ich bat nicht nur meinetwegen, sondern vor allem im Hinblick auf meine Mutter, die auch sehr große Angst vor dem Sterben hatte. Ich hatte Bert oft die Kassette mit der Musik aus dem Film »Jenseits von Afrika« vorgespielt, und sie war seine Lieblingsmusik geworden. Er versprach mir, die Musik würde so zu mir kommen, dass ich sicher sei, keiner Einbildung zum Opfer zu fallen. Ungefähr zwei Wochen nach Berts Tod war meine Mutter bei mir zu Besuch. Plötzlich, mitten in der Nacht, fand ich mich im oberen Flur wieder. Auch meine Mutter war aus ihrem Zimmer gekommen. Wir starrten uns an und fragten erstaunt: »Was um Himmels willen ist denn da los?“ Auf einmal merkten wir, dass unten die Stereoanlage bis zum Anschlag aufgedreht war. Und es lief die Musik aus »Jenseits von Afrika«! Niemand außer uns war im Haus, der sie angeschaltet haben könnte. Und Mutter hatte alles doppelt und dreifach kontrolliert, bevor sie ins Bett gegangen war. Bert hatte gewartet, bis er Mutter und mich zusammen antraf, und von da an hatte sie keine Angst mehr vor dem Tod.“
An der Schilderung fällt Folgendes besonders auf:
- Der Verstorbene konnte sich im Jenseits an seine im Diesseits vor seinem Tod gemachte Zusage erinnern,
- Bert konnte offensichtlich beobachten und erkennen, wann seine Ehefrau und seine Schwiegermutter gemeinsam im Haus waren – oder er wurde darauf aufmerksam gemacht,
- Es wurde genau der als „Erkennungszeichen“ vereinbarte Musiktitel gespielt,
- Im Haus befand sich außer den beiden Frauen niemand, der die Stereoanlage hätte einschalten können.
Die stehengebliebene Uhr
Zum Phänomen ziemlich exakt zum Todeszeitpunkt stehengebliebener Uhren finden sich relativ viele anekdotische Schilderungen. Eine davon, eine Schilderung von Margaret Catherine Eccleshall, sei stellvertretend für viele weitere als Beispiel wiedergegeben („Die Kunst des Sterbens“, S. 181): „Am Morgen ihres Todes [der Mutter, Anm. des Autors] ging ich in die Garage, um mein Auto zu holen, und sah ihre Uhr, auf die sie große Stücke hielt; sie war mit allem, was sie besaß, in der Garage verstaut worden, nachdem wir ihre Wohnung ausgeräumt hatten. Ich dachte, es wäre eine Schande, die Uhr in der Garage zu lassen, also nahm ich sie mit ins Haus und stellte die richtige Uhrzeit ein. Ich ließ sie auf dem Tisch stehen und ging zur Arbeit. Dort rief mich eine Krankenschwester an und sagte, meine Mutter sei um zehn vor elf an diesem Morgen gestorben. Es war nicht erwartet worden, dass sie an diesem Tag sterben würde, und ich ärgerte mich ziemlich, weil ich nicht bei ihr gewesen war. Ich fuhr sofort nach Hause, und das Erste, das ich beim Hereinkommen sah, war, dass die Uhr genau um zehn vor elf stehengeblieben war. Ich hatte sie morgens erst aufgezogen, es gab keine Erklärung für ihr Stehenbleiben, und 21 Jahre später tickt sie immer noch ohne Probleme auf meinem Kaminsims.“
Die Schilderung lenkt den Blick auf äußerst Ungewöhnliches:
- Die im Krankenhaus verstorbene Mutter konnte um den Zeitpunkt ihres Todes offensichtlich bewirken, dass im Haus der Tochter eine mechanische Uhr angehalten wird (im Haus befand sich zu diesem Zeitpunkt keine lebende Person),
- Sie wusste offenkundig, wo sich die Uhr jetzt befand (nicht mehr in ihrer Wohnung, auch nicht mehr in der Garage, sondern im Haus der Tochter),
- Die kinetische Aktion ereignete sich in einem verschlossenen Haus (es wird zwar nicht explizit erwähnt, dass das Haus verschlossen war, jedoch ist dies üblicherweise der Fall),
- Die Uhr stand in einem Zeitraum von über 20 Jahren nur ein einziges Mal, ausgerechnet um den Todeszeitpunkt der Mutter, still (die Wahrscheinlichkeit, dass die Uhr „zufällig“ gerade zu diesem Zeitpunkt stehenblieb, ist äußerst gering).
Das Phänomen stehengebliebener Uhren ist keineswegs auf mechanische Uhren beschränkt. Es liegen auch anekdotische Schilderungen vor, die von stehengebliebenen batterie- oder netzbetriebenen Uhren berichten. Ebenso gibt es Schilderungen, die das gleichzeitige Stehenbleiben mehrerer Uhren in einem Haus thematisieren.
Die plötzlich funktionierende Uhr
Auch das entgegengesetzte Phänomen, das plötzliche Funktionieren einer jahrelang stillstehenden Uhr, wird berichtet („Die Kunst des Sterbens“, S. 184): „Mein Vater starb vor 18 Monaten. Am Morgen seiner Bestattung beschloss ich, die Uhr zu tragen, die er mir zum achtzehnten Geburtstag gekauft hatte. Ich hatte diese Uhr seit ungefähr 18 Jahren nicht mehr getragen. Als ich die Uhr aus einer Schachtel nahm, die ich weggepackt hatte, tickte sie und zeigte die exakt richtige Zeit an. Es ist eine Uhr zum Aufziehen, also ohne Batterien. Das Erlebnis mit der Uhr half mir, den Beerdigungstag zu überstehen; ich hatte das Gefühl, dass mein Vater bei mir ist. Vor dieser Erfahrung glaubte ich nicht an ein Leben nach dem Tod (obwohl ich das gerne getan hätte).“
Wie bei auf unerklärliche Weise stillstehenden Uhren ist auch bei plötzlich (wieder) funktionierenden Uhren nicht rational zu erklären, wie es zu diesem Phänomen kommen kann. Sinnentsprechend lassen sich ganz ähnliche Merkmale festhalten wie bei stillstehenden Uhren.
Offene Fragen
Es lässt sich nicht erschließen, wie kinetische Kommunikation aus „technischer Sicht“ geschieht. Haben Verstorben als Geistwesen die Möglichkeit, Geräte im weitesten Sinn über Gedanken zu steuern? Oder können sie selbst aus eigener Kraft Lasten heben, Gegenstände bewegen oder auch deformieren, Schalter drücken usw.? Diese Fragen müssen unbeantwortet bleiben.
Außerdem muss offenbleiben, ob die verstorbene Person selbst die kinetische Kommunikation bewerkstelligte oder ob ein autochthones Geistwesen (z. B. Engel) diese gewissermaßen im Auftrag eines Verstorbenen übernahm. Wenn der Kommunikationsvorgang nicht beobachtbar ist, wie beispielsweise bei einer stehengebliebenen Uhr, ist für im Diesseits lebende Menschen nicht eindeutig erkennbar, wer im Endeffekt die kinetische Kommunikation bewerkstelligte. Demgegenüber lässt sich in einer Art „Dialog“ mit „kinetischer Antwort“ eher auf eine verstorbene Person als Kommunikationspartner schließen. Letzten Endes lässt sich jedoch der Kommpunikationspartner mangels visueller Identifizierungsmöglichkeit nicht eindeutig erschließen.
Schließlich lässt sich die Frage, was mit der kinetischen Kommunikation bewirkt werden soll, nicht immer klar beantworten. Was soll beispielsweise durch eine stehengebliebene Uhr ausgedrückt werden? Die dadurch vermittelte Botschaft soll schließlich auch von der bzw. den Personen, an die sie gerichtet ist, verstanden werden können. Einige mögliche Interpretationen wären:
- Die Uhr weist als ein Symbol der Zeit darauf hin, dass das Leben endlich ist und die Zeit gut genutzt werden sollte,
- Das Leben im Diesseits ist zu einem Ende gekommen, aber das Ereignis des Anhaltens der Uhr zeigt, dass das individuelle Selbst lebendig ist,
- Die verstorbene Person drückt damit den Abschied von ihrem früheren Wohnort im Diesseits aus.
Folgerungen
Die kinetische Kommunikation kann auf Initiative eines Geistwesens zustande kommen. Es handelt sich dabei um eine unidirektionale Kommunikation. Alternativ ist auch eine Art Dialog möglich, indem ein Geistwesen auf eine Botschaft einer lebenden Person reagiert.
Die diversen anekdotischen Schilderungen deuten darauf hin, dass eine verstorbene Person im Jenseits als allochthones Geistwesen in der Lage ist, sich an ihr zurückliegendes Leben im Diesseits zu erinnern. Bert, als Beispiel, konnte sich an seine Zusage erinnern, nach seinem Tod über einen ganz bestimmten Musiktitel („Jenseits von Afrika“) mit ihr zu kommunizieren. Das Gedächtnis geht somit im Jenseits nicht verloren.
Des Weiteren scheinen Verstorbene das Leben im Diesseits gewissermaßen live mitverfolgen zu können. Der verstorbene Vater konnte gesprochenen Worte seiner Tochter hören und darauf reagieren. Absolut gesichert ist dies jedoch nicht. Alternativ wäre es möglich, dass der Verstorbene von einem anderen Wesen erfuhr, was seine Tochter sagte.
Das Phänomen der kinetischen Kommunikation, dass „(wie) von Geisterhand“ Zustände im intrauniversalen Existenzraum, dem Diesseits, verändert werden, erscheint als sehr rätselhaft. Im Teil „Queranalyse“ wird dieses Phänomen weiter untersucht.