Rätselhafte Phänomene um den TodeszeitpunktLesezeit: 11 Min.

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Rätselhafte Phänomene um den Todeszeitpunkt – spannend, außergewöhnlich, verblüffend. Verlässt die Seele sichtbar den Körper?

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Was geschieht mit mir wenn ich sterbe - Gestaltung: privat

Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Was geschieht mit mir wenn ich sterbe?
Grobes Inhaltsverzeichnis

Wenn sich das individuelle Selbst während des Sterbeprozesses vom physischen Körper trennt, wäre vorstellbar, dass sich dieser Vorgang wahrnehmen und sogar beobachten lässt. Neben Angehörigen kommen als Beobachter im Wesentlichen ehrenamtlich tätige Sterbebegleiter (auch oft in Hospizen tätig) und insbesondere psychologische und medizinische Fachpersonen infrage.

Wahrnehmungen von anwesenden Personen

Vereinzelt berichten während des Sterbeprozesses anwesende Angehörige und Freunde von Phänomenen, die beim Eintreten des Todes wahrgenommen werden. Wenn beispielsweise die Hand eines Sterbenden gehalten wird, wird gespürt, dass die Seele den Körper verlässt. Manchmal besteht auch der Eindruck, dass dem bereits Verstorbenen dabei geholfen werden sollte, dass die Seele den Körper verlassen kann.

Zuweilen wird auch das Durchtrennen eines Verbindungsbandes, oft als „Silberschnur“ bezeichnet, wahrgenommen. Die „Silberschnur“ verbindet Körper und Seele. Nach dem Durchtrennen löst sich die Seele vom Körper.

Sogar Wahrnehmungen eines Astral- bzw. Fluidalleibs werden berichtet. Ein Fluidalleib ist als feinstofflicher Körper des Selbst zu verstehen. Er wird als vollständiges Abbild des physischen Körpers verstanden. Allerdings scheint er geschlechtslos und unbekleidet zu sein.

Sterbebegleiter (zuweilen auch als Sterbeammen bzw. Sterbegefährten bezeichnet) verstehen sich auch als eine Art Geburtshelfer ins Jenseits. Sie begleiten im Lauf der Zeit mehrere Sterbende und gewinnen durch ihre Sterbebegleitung eine gewisse Erfahrung. Sie können wohl am ehesten etwas darüber aussagen, was Sterbende in der Zeit vor und während des Sterbens wahrnehmen. Und sie können auch darüber berichten, was sie selbst während dieser Zeit wahrnehmen. So spürt beispielsweise Karin Simon, die als Sterbeamme nach eigenen Angaben schon viele Menschen beim Sterben begleitete, einen Ruck, wenn die Seele den Körper verlässt. Ihrer Wahrnehmung nach sehen Sterbende etwas scheinbar Wunderschönes, schauen nach oben.

Auch psychologische und medizinische Fachpersonen berichten über während des Sterbeprozesses wahrgenommene außergewöhnliche Phänomene. Die Psychiater Raymond A. Moody und Peter Fenwick haben einige Schilderungen gesammelt und in ihren Büchern wiedergegeben. Diese Phänomene erscheinen rätselhaft und lassen sich nach wissenschaftlichen Maßstäben nicht erklären.

Wie Moody und Fenwick übereinstimmend festhielten, berichteten Angehörige von Sterbenden, Ärzte und Pflegekräfte des Öfteren davon, um den Todeszeitpunkt einer sterbenden Person außergewöhnliche Phänomene wahrgenommen zu haben. Meist geschah dies jedoch nur auf direkte Nachfrage hin, wohl auch begründet durch die Sorge, einer Halluzination bezichtigt zu werden.

In der Gesamtschau betrachtet ist die Anzahl derartiger beobachteter Phänomene, gemessen an der Gesamtzahl der Todesfälle, verschwindend gering. Nur wenige hundert anekdotische Schilderungen derartiger Beobachtungen liegen vor.

Vor diesem Hintergrund wäre es dennoch nicht angemessen, diese Phänomene einfach zu ignorieren und sie damit für nicht erlebt bzw. nicht erlebbar zu erklären. Schließlich stützen sich auch Wissenschaftler zur Erkenntnisgewinnung auf einzelne Vorkommen oder Einzelexemplare. Beispielhaft genannt sei „Ötzi“, die Gletschermumie aus der späten Jungsteinzeit bzw. Kupfersteinzeit, die 1991 beim Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. „Ötzi“, vor rund 5300 Jahren gestorben, gilt als eine der ältesten und weltweit am besten erhaltenen natürlichen menschlichen Mumien. Archäologen, Anthropologen, Pathologen, Genetiker usw. gewinnen Erkenntnisse durch „Ötzi“ als Forschungsobjekt. Wohl kein Wissenschaftler würde ernsthaft auf den Gedanken kommen, dieses Forschungsobjekt aufgrund seiner Seltenheit oder gar Einzigartigkeit zu ignorieren.

Berichte in der Literatur

Die anekdotischen Schilderungen derartiger Phänomene lassen sich nicht leicht kategorisieren. Sie werden individuell erlebt und dementsprechend unterscheiden sich die Darstellungen. Die meisten Schilderungen legen nahe, dass nur eine Person das jeweilige Phänomen wahrnahm, selbst wenn sich mehrere Personen im Raum aufhielten. In manchen Fällen wiederum waren mehrere Personen Zeugen außergewöhnlicher Phänomene. Einige dieser Phänomene seien beispielhaft kurz dargestellt.

Die nach oben steigende weiße Substanz

In „Die Kunst des Sterbens“ findet sich eine Schilderung, die dem Autor von einem Arzt mitgeteilt wurde (S. 212): „Er [der Arzt] spielte gerade Golf, als ein anderer Spieler auf dem Platz einen Herzinfarkt hatte. Der Arzt ging hin, um zu sehen, ob er helfen konnte. Als er näherkam, sah er etwas, das er als eine weiße Form beschrieb, die nach oben zu steigen und sich vom Körper zu trennen schien. Er sagte mir, er habe viele Menschen sterben sehen, aber dies sei das erste Mal gewesen, dass er etwas in dieser Art erlebte.“

Der Arzt wies darauf hin, dass dieses Erlebnis das bisher Einzige während seiner beruflichen Tätigkeit war. Wenn davon ausgegangen wird, dass die Sinne des Arztes nicht getrübt waren, beispielsweise durch Alkoholgenuss oder Drogenkonsum, gibt es keine rationale Erklärung für dieses Phänomen.

Der weiße Dunst

Ebenfalls in „Die Kunst des Sterbens“ wird das Erlebnis einer Krankenschwester geschildert (S. 216 f.): „Ich machte damals Nachtschichten. Wir hatten einen Patienten in einer Nebenstation: Seine Prognose war nicht gut, aber von einem unmittelbar bevorstehenden Tod wurde nicht ausgegangen. Er hatte zwei Angehörige, die beschlossen hatten, über Nacht dazubleiben, falls sich sein Zustand verschlechtern sollte. Sie zogen sich in ein Übernachtungszimmer zurück, das für Angehörige reserviert war. Ungefähr um 3 Uhr unterhielt ich mich mit der anderen diensttuenden Schwester im Schwesternzimmer. Dort sorgte eine einzige Gelenklampe für Helligkeit. Ich sah einen weißen Dunst am Ende des Raums. Er war da, und dann war er weg. Ich dachte sofort an ein Feuer, vielleicht aus der Küche, die ein wenig den Flur hinunter lag. Ich ging zum einen Ende der Station, meine Kollegin zum anderen. Sie überprüfte die Nebenräume und kam dann hastig zu mir; sie sagte mir, der fragliche Patient sei gestorben, offenbar gerade erst. Wir riefen schnell die Nachtschwester für die Angehörigenbegleitung an, damit sie sofort die schlafenden Angehörigen weckte. Während wir auf sie warteten, kamen weitere Angehörige des Verstorbenen an. Sie erzählten uns, sie seien plötzlich zu Hause aufgewacht und hätten den Drang verspürt, ins Krankenhaus zu kommen, weil sie das Gefühl hatten, dass etwas nicht in Ordnung war.

Wie auch der Arzt in der vorhergehenden Schilderung hatte die Krankenschwester keine persönliche Beziehung zu dem Sterbenden. Sie hielt einen Brand für möglich, was darauf hindeutet, dass sie den weißen Dunst nicht einer Sinnestäuschung zuordnete. Davon abgesehen ahnten Angehörige des Verstorbenen offenbar seinen bevorstehenden Tod.

Das sich bewegende Irrlicht

Die Erfahrung einer weiteren Krankenschwester, die den Tod ihrer Schwester miterlebte, ist ebenfalls in „Die Kunst des Sterbens“ zu finden (S. 218): „Ich bin kein bisschen durchgeknallt, eher sehr bodenständig, und obwohl ich während meiner Arbeit als Krankenschwester (in letzter Zeit in einem Hospiz) ziemlich viele Todesfälle miterlebt habe, war ich vorher noch nie Zeuge irgendwelcher Erscheinungen; eigentlich habe ich davor sogar Angst. Damals war das das Allerletzte, an das ich dachte. Ich stand direkt neben ihrem Kopf, sah ihn von der Seite, und mehr oder weniger als sie aufhörte zu atmen (schwierig, präzise zu sein), sah ich ein Irrlicht erscheinen, das sich schnell bewegte und ihren Körper über den rechten Mundwinkel verließ. Ich war so schockiert und der Anblick war so gigantisch, dass es mir den Atem verschlug. Es wirkte wie ein flüssiger oder gasförmiger Diamant, makellos, funkelnd und rein, so als würden Sie von oben auf einen Strudel im klarsten Swimmingpool blicken, den Sie sich vorstellen können. Oder wie ein klarer Hitzeschleier. Es bestand aus zwei etwas dickeren Schichten, die ein schmalerer Streifen in der Mitte verband. Es bewegte sich nach oben und war verschwunden.“

Zwischen den beiden Schwestern bestand eine emotionale Beziehung. Die miterlebende Schwester erlebte zuvor das Sterben vieler Menschen mit, jedoch war dieses Erlebnis ein Einzelfall.

Die aufsteigende Aura

In „Wenn die Dunkelheit ein Ende findet“ wird eine Erfahrung wiedergegeben, die von mehreren Personen gleichzeitig erlebt wurde: vom Ehemann der sterbenden Patientin und von zwei Krankenpflegern. Einer der Pfleger fasste sein Erlebnis so zusammen (S. 244): „Als sie starb, bemerkten wir, wie etwas Energieartiges von ihr aufstieg, eine Art blauweiße Aura. Wir standen einfach da und sahen es. Wir [die beiden Krankenpfleger, Anm. des Autors] schauten uns an, und der Ehemann stand an der anderen Seite des Bettes und schaute uns an. Er sah es auch, und er sagte, er glaube, dass sie jetzt an einen besseren Ort gegangen sei. Es war definitiv eine Art Energie da, irgendetwas Spirituelles ist geschehen … und es hat wahrscheinlich meine Einstellung gegenüber sterbenden Personen und dem, was danach kommt, verändert.

Die aufsteigende Aura wurde von mehreren Personen beobachtet. Es ist anzunehmen, dass die beiden Krankenpfleger keine persönliche Beziehung zur Patientin hatten. Dennoch hatten alle Beteiligten dieselbe Wahrnehmung.

Leuchterscheinung um den Kopf

Ebenfalls in „Wenn die Dunkelheit ein Ende findet“ wird eine Leuchterscheinung um den Kopf eines Sterbenden geschildert. Der aus dem Jahr 1981 stammenden Schilderung zufolge lag in einem Hospiz ein 68-jähriger Mann im Koma und starb noch am Abend desselben Tages. Von insgesamt acht befragten Zeugen gaben sechs an, die Leuchterscheinung teilweise mehrere Stunden lang gesehen zu haben. Die Wahrnehmungen der Beteiligten werden folgendermaßen beschrieben (S. 238 f.): „Die Pflegerin, die den Schein am Morgen zuerst gesehen hatte, beschrieb eine gelbliche Aura, die dicht um den Kopf des Patienten leuchtete, sowie etwas weiter davon entfernt eine zweite Schicht, die in einer zweiten Farbe und etwas verschwommener leuchtete. Diese endete in etwa einem halben Meter Entfernung vom Kopf. Der Hospizkaplan kam dazu und sah die Lichterscheinungen ebenso. Sie waren nicht statisch. Besonders der äußere Lichtkranz schien sich manchmal hier und dort aufzuwölben. Um zu überprüfen, ob die Lichterscheinungen durch eine externe Lichtquelle hervorgerufen würden, zogen sie die Vorhänge des Zimmers zu und schalteten das Licht aus. Die Erscheinung dauerte fort. Der Kaplan kam bis zum Abend noch häufiger in das Zimmer und sah das Leuchten jedes Mal. Der Fall hatte sich im Hospiz herumgesprochen, und einige Mitglieder des Personals besuchten das Zimmer, um das Licht zu sehen. Einige konnten es sehen, andere sahen es nicht. Erneut haben wir es hier mit der seltsamen Eigenart von parapsychologischen Phänomenen zu tun, dass nicht jeder in gleicher Weise für sie empfänglich zu sein scheint. Die dritte Person, wiederum eine Pflegerin, sah ebenfalls sowohl das feine goldgelbe Leuchten nahe am Kopf als auch das pulsierende, eher neblige Gebilde etwas weiter entfernt davon. Eine weitere Pflegerin gab an, ein Licht um den Kopf des Mannes zu sehen, das etwa einen Meter von ihm entfernt war. Sie war derartig überrascht davon, dass sie fast die Fassung verlor. Die Frau des Patienten hatte jedoch nichts gesehen und hatte ihren Angaben zufolge auch ‚nicht versucht, etwas zu sehen‘. Von den drei Söhnen, die alle in den Vierzigern waren, hatten zwei das Leuchten gesehen, einer nicht. Beide beschrieben jedoch nur das gelbliche Licht dicht oberhalb des Kopfes. Einer der beiden konnte es offenbar mehrere Stunden lang beobachten. Das Phänomen beeindruckte die Belegschaft des Hospizes derart, dass es in die Krankenakte des Patienten aufgenommen worden ist.“

Aus der Schilderung geht hervor, dass manche Personen die Leuchterscheinung nicht wahrnehmen konnten. Die Personen, die das Phänomen wahrnehmen konnten, nahmen es völlig unterschiedlich wahr. Interessanterweise konnten auch nicht alle Personen, die eine persönliche Beziehung zum Sterbenden hatten, das Phänomen wahrnehmen. Die Ehefrau, die vermutlich die intensivste emotionale Beziehung zum Sterbenden hatte, konnte es nicht wahrnehmen, zwei der Söhne jedoch schon.

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Folgerungen

Schilderungen rätselhafter Phänomene um den Todeszeitpunkt gelten als ein Indiz, nicht jedoch als Beweis, dass sich das individuelle Selbst vom Körper löst. Dass manche dieser Berichte von psychologischen und medizinischen Fachpersonen stammen, weist darauf hin, dass das beobachtbare Loslösen des individuellen Selbst vom Körper auch von Fachpersonen zumindest als möglich angesehen und nicht von Vornherein der Kategorie „Hirngespinst“ zugeordnet wird.

Die Frage, weshalb das Loslösen des individuellen Selbst vom Körper so selten beobachten lässt, muss unbeantwortet bleiben. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass das Phänomen sehr viel häufiger beobachtet als berichtet wurde. Moody und Fenwick wiesen, wie bereits erwähnt, darauf hin, dass entsprechende Beobachtungen meist nur auf direkte Nachfrage hin geschildert wurden.

Aus den anekdotischen Schilderungen lässt sich erschließen, dass nicht jeder Mensch das Phänomen des Loslösens des individuellen Selbst vom Körper wahrnehmen oder gar beobachten kann. Einen entsprechenden Hinweis gibt die geschilderte „Leuchterscheinung um den Kopf“, die allerdings schon vor Eintritt des Todes wahrnehmbar war. Einige Anwesende konnten nichts wahrnehmen, während andere wiederum Unterschiedliches wahrnahmen und beobachteten. Stets ist auch die ganz individuelle Beziehung zwischen der sterbenden und der im Sterbeprozess anwesenden Person und die Geschichte dieser Beziehung zu bedenken. In den anekdotischen Schilderungen bleiben diese Aspekte fast immer unberücksichtigt oder werden nur angedeutet. Auch die Frage, weshalb nicht jeder Mensch das Loslösen als Anwesender und Beobachtender wahrnehmen kann, muss somit unbeantwortet bleiben.

In der Gesamtschau lässt sich keinerlei Systematik erkennen. Ebenso wenig lässt sich erschließen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, dass das Phänomen des Loslösens wahrnehmbar und beobachtbar ist. Es lässt sich lediglich festhalten, dass manche Anwesende bei manchen Sterbenden um den Todeszeitpunkt etwas Außergewöhnliches und Rätselhaftes wahrnehmen und beobachten können. Jedenfalls kann mit aller Vorsicht und Zurückhaltung behauptet werden, dass bei manchen Sterbenden ein rätselhaftes Phänomen um den Todeszeitpunkt visuell wahrnehmbar ist, das sich als das Loslösen des individuellen Selbst vom Körper interpretieren lässt.

Ich bin Dieter Jenz, Begleiter, Berater und Coach mit Leidenschaft. Über viele Jahre hinweg habe ich einen reichen Schatz an Kompetenz und Erfahrung erworben. Meine Themen sind die "4L": Lebensaufgabe, Lebensplanung, Lebensnavigation und Lebensqualität.