Relevante Fakten zur Welt- und Menschheitsgeschichte: bei der Klärung der Frage, wie es nach dem Tod weitergeht, müssen sie unbedingt berücksichtigt werden. Sie sind unverzichtbare Orientierungspunkte, die im weiteren Verlauf der Untersuchung immer wieder in der ein oder anderen Weise referenziert werden.
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Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Was geschieht mit mir wenn ich sterbe?“
Grobes Inhaltsverzeichnis
Das beobachtbare Universum umfasst den Teil des Universums, der von der Erde aus und mit Unterstützung technischer Hilfsmittel der Beobachtung zugänglich ist. Der Beobachtungshorizont bildet die Grenze des Universums, von dem seit dem Urknall Informationen unseren Heimatplaneten, die Erde, erreicht haben können.
Diese Untersuchung erhebt keineswegs den Anspruch, die Welt- und Menschheitsgeschichte nachzuzeichnen. Vielmehr wird die Absicht verfolgt, Anknüpfungspunkte und einen allerdings sehr groben Kontext für die Entwicklung der großen Weltreligionen dazustellen, die heute die Vorstellungen von einer Existenzmöglichkeit nach dem biologischen Tod bestimmen.
Geschichte des beobachtbaren Universums
In der Kosmologie bezeichnet der Urknall den Beginn des Universums. Dieser ereignete sich nach dem kosmologischen Standardmodell vor etwa 13,8 Milliarden Jahren. In diesem Modell bezeichnet der Urknall die gemeinsame Entstehung von Materie und Raumzeit. Zum Zeitpunkt des eigentlichen Urknalls muss die Energiedichte unendlich hoch und die Entropie äußerst gering gewesen sein.
Die Fragen, woher die Urenergie kam und wie die unendliche Dichte erreicht wurde, bleibt von der Wissenschaft unbeantwortet. Bis heute gibt es keine allgemein akzeptierte Theorie für die sehr frühe Phase des Universums, sowohl für den Urknall selbst als auch für die daran anschließende sogenannte Planck-Ära.
Unser Heimatplanet, die Erde, entstand nach Erkenntnissen der Planetologie vor ungefähr 4,5 Milliarden Jahren. Brocken ganz unterschiedlicher Größe verklumpen zu Planeten-Vorläufern. Dies lässt sich aus geologischen Befunden, aus der Untersuchung von Meteoriten und Mondgesteinen sowie astrophysikalischen Daten, etwa zu solaren Elementhäufigkeiten, ableiten.
Die Erdoberfläche blieb noch mehrere Millionen Jahre lang sehr heiß und konnte nur langsam abkühlen und sich von innen nach außen verfestigen. Nach Bildung der ersten Kruste war der Erdmantel bald überwiegend von Wasser bedeckt. Erdvulkane setzten diverse Gase frei, darunter auch Wasserdampf. Mit der Abkühlung der Erde bildeten sich Wolken und es kam über sehr lange Zeiträume hinweg zu Niederschlägen. Schließlich bildete sich ein erdumspannender Urozean, der möglicherweise vereist war.
Es wird angenommen, dass sich vor etwa 4 Milliarden Jahren die ersten lebenden Zellen, Einzeller, entwickelten. Im weiteren Zeitverlauf begannen die primitiven Lebewesen, Sauerstoff zu produzieren. Dieser kam in der Atmosphäre bislang fast überhaupt nicht vor. Schließlich entstanden auch mehrzellige Wesen.
Vor etwa 720 Millionen Jahren begann eine Eiszeit, die etwa 140 Millionen Jahre andauerte. Zeitweilig bedeckte ein Eispanzer fast die gesamte Erde. Nach dem Ende dieser Eiszeit entwickelten sich zahlreiche Tierarten. Die Lebewesen breiteten sich vom Wasser an Land aus. Entfernte Vorfahren des Menschen, intelligente Tiere, die ihren Nachwuchs intensiv pflegten, entwickelten sich vor etwa 49 Millionen Jahren.
Die Frage stellt sich unwillkürlich: Konnte das beobachtbare Universum, so wie wir es heute kennen, Naturgesetzen folgend entstehen? Oder ist denkbar, dass ein Schöpfer die Entstehungsprozesse steuerte und kontrollierte?
Die Wissenschaft kann die Existenz einer nicht den Naturgesetzen unterworfenen „Kraft“, eines Schöpfers, nicht ausschließen. Ein Schöpfer, zwingend ein intelligentes Wesen, könnte durchaus den Anstoß für diesen „Urknall“ gegeben haben. Wenn ein Schöpfer angenommen oder gar vorausgesetzt wird, ergeben sich eine ganze Reihe von Implikationen. Diese werden später in dieser Publikation aufgegriffen.
Geschichte der Menschheit bis zum Buchstabenalphabet
Forscher gehen übereinstimmend davon aus, dass die ersten Menschen in Afrika beheimatet waren, ungefähr vor 160 000 bis vor 60 000 Jahren. Der Homo Sapiens bevölkerte von Afrika ausgehend zunehmend weitere Gebiete der Erde. Etwa 2 000 Generationen waren erforderlich, bis der Mensch die Erde vollständig besiedelte.
Von Afrika aus breitete sich der Mensch der wissenschaftlich anerkannten und belegten „Out-of-Africa Theorie“ zufolge zunächst nach Asien und Europa aus. Eine Teilpopulation wanderte später entlang der Küstenlinien weiter nach Australien und Nordamerika. Von Nordamerika aus gab es Wanderungsbewegungen nach Mittel- und Südamerika. Etwa um das Jahr 1200 n. Chr. waren alle größeren lebensfreundlichen Gebiete der Erde besiedelt.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen begann die jüngste Eiszeit vor rund 2,5 Millionen Jahren und endete vor etwa 11 000 Jahren. Die Eisschilde waren bis zu drei Kilometer dick. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit waren etwa 32 Prozent der Erdoberfläche von Eis bedeckt, vor allem große Teile Europas, Asiens, Japans und Nordamerikas. Gegenwärtig sind es noch etwa 10 Prozent. Der Meeresspiegel lag aufgrund der enormen Menge an als Eis gebundenem Wasser etwa 130 Meter unter dem heutigen Niveau. Die globale Durchschnittstemperatur lag um etwa fünf bis sechs Grad Celsius unter der heutigen (weltweit im Schnitt etwa 14 Grad Celsius).
Bevölkerungsentwicklung
Schätzungen zufolge lag die Weltbevölkerung um das Jahr 10 000 v. Chr. bei etwa zwei Millionen Menschen (Quelle: Statista). Um das Jahr Null betrug sie bereits rund 188 Millionen Menschen. Naturgemäß gibt es auch davon abweichende Schätzungen, die von höheren Bevölkerungszahlen ausgehen.
Die Archäogenetik, die sich mit der Untersuchung von Erbmaterial der Menschen sowie der Tiere und Pflanzen befasst, kann ebenfalls Hinweise auf den Ursprung der Menschheit beisteuern. Naturgemäß muss es eine Urmutter geben, die gemeinsame Stammmutter aller zu einem bestimmten Zeitpunkt lebenden Menschen. Die sogenannte „mitochondriale Eva“, die Urmutter, lebte den Forschungserkenntnissen zufolge vor nur etwa 175 000 ± 50 000 Jahren. Die weibliche Vererbungslinie wird auf Basis von Mitochondrien, die auch als „Zellkraftwerke“ bezeichnet werden, verfolgt. Mitochondrien werden nur von der Mutter weitergegeben und besitzen eigenes Erbgut. Ihr Gegenstück, der urzeitliche Mann, auch als „Adam des Y-Chromosoms“ bezeichnet, lebte vor 120 000 bis 156 000 Jahren. Jedoch gibt es auch davon abweichende Schätzungen.
Aus den bisherigen Erkenntnissen der Archäogenetik lässt sich die „Out-of-Africa Theorie“ untermauern. Urmutter und Urvater lebten, bevor die Wanderungsbewegungen von Afrika nach Asien und Europa einsetzten.
Im Schrifttum verschiedener Religionen wird ein signifikantes Flutereignis berichtet (beispielsweise in der Bibel als „Sintflut“ bezeichnet), das Überlieferungen zufolge zu einem weltweit erheblichen Anstieg des Wasserspiegels geführt haben soll. Dadurch bedingt sollen eine erhebliche Anzahl Menschen zu Tode gekommen sein. In der biblischen Überlieferung ist von nur 8 Überlebenden (ohne Tiere) die Rede. Ein derartiges Flutereignis würde eine signifikante Engführung in der Geschichte der Menschheit darstellen.
Erkenntnisse der Archäologie deuten in der Tat auf ein außergewöhnliches Flutereignis hin. Etwa um das Jahr 6300 v. Chr. entstand das Schwarze Meer aufgrund eines starken Wassereinstroms aus dem Mittelmeer, der etwa 34 Jahre lang anhielt. Dieser Wassereinstrom wurde wiederum durch einen weltweiten Anstieg des Meeresspiegels verursacht. Am Grund des Schwarzen Meeres wurden von dem französischen Ozeanografen Gilles Lericolais die alten Wasserläufe von Donau und Dnjepr entdeckt. Auch Spuren menschlicher Siedlungen mit Steinwerkzeugen wurden gefunden (siehe „Die große Flut kam 6300 vor Christus“).
Schriftliche Belege zur Menschheitsgeschichte
Schriftliche Belege, die den Verlauf der Menschheitsgeschichte aufzeichnen, gibt es erst seit wenigen tausend Jahren. Die ältesten Schriften datieren auf den Zeitraum von ungefähr 6600 v. Chr. bis ca. 5300 v. Chr. oder noch später. Forscher sind sich beispielsweise uneins, ob die in der chinesischen Provinz Henan gefundenen chinesischen Zeichen, als Jiahu-Schrift gedeutet, als die älteste Schrift (6600 v. Chr.) angesehen werden kann. Gesichert scheint indes, dass es im Mesopotamien des vierten Jahrtausends v. Chr. ein Schriftsystem gab.
Umfangreichere schriftliche Quellen zur Menschheitsgeschichte existieren erst seit der Zeit um ca. 3100 v. Chr. (Ägypten und Mesopotamien). Schon früh entstanden literarische Werke, wie etwa das bekannte, aus dem babylonischen Raum stammende, leider nur in Bruchstücken erhalten gebliebene Gilgamesch-Epos. Es beinhaltet eine Erzählung der Heldentaten des Königs Gilgamesch (ca. 2652 v. Chr. bis 2602 v. Chr.), der laut dem Epos zu einem Drittel Mensch und zu zwei Dritteln Gott gewesen sein soll. Bekannt ist das Epos auch durch eine Erzählung von einer großen Sintflut, die auch in den biblischen Schriften erwähnt wird.
Die Suche nach einer zusammenhängenden, chronologisch geordneten Menschheitsgeschichte in den Hochkulturen des Zeitraums um ca. 3000 v. Chr. bis ca. 2000 v. Chr.) ist bis heute ohne Ergebnis geblieben. Aus rein technischer Sicht wäre dies auch mit der damals genutzten Keilschrift (Mesopotamien) oder den Hieroglyphen (Altägypten) eine äußerst aufwändige Aufgabe gewesen. Schon das Gilgamesch-Epos mit seinen rund 3600 Verszeilen auf 11 Tafeln darf als eine Meisterleistung gelten.
Um etwa 2000 v. Chr. existierte eine Art organisiertes internationales Handelssystem. Karawanen legten Hunderte von Kilometern zurück, um Waren an ihre Ziele zu bringen. So entstand im Nahen Osten auch ein reger Kulturaustausch. Aus der in den regionalen altsemitischen Sprachen üblichen sumerischen Keilschrift Mesopotamiens entwickelte sich um etwa 1500 v. Chr. ein reines Buchstabenalphabet.
In der geschichtlichen Entwicklung entstand das phönizische Alphabet, das rasch dominant wurde und sich im gesamten Mittelmeerraum ausbreitete. Von der phönizischen Schrift sind die hebräische, griechische, lateinische, arabische und kyrillische Schrift abgeleitet.
Als ältester bekannter hebräischer Text gilt der auf eine Tontafel niedergeschriebene Gezer-Kalender aus dem Jahr 925 v. Chr., der gegenwärtig in Istanbul ausgestellt ist. Eine Schriftkultur entwickelte sich in Israel seit etwa dem 9. Jahrhundert v. Chr. Die jüdische Bibel, der Tanach, ist überwiegend in althebräischer Sprache verfasst. Sie entstand als Sammlung verschiedenster religiöser und profaner jüdischer Schriften in einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren. Der früheste biblische Text, das Siegeslied der Debora im Buch der Richter, 5. Kapitel, stammt in seiner Schriftgestalt aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Die Tora (die fünf Bücher Mose mit ihren Gesetzestexten) wurde etwa ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. zusammengestellt.
Im Hinduismus wurden Veden, eine Sammlung religiöser Texte, bis etwa zum Jahr 500 n. Chr. mündlich weitergegeben. Erst danach wurden einzelne Verse vermutlich auch schriftlich aufgezeichnet, aber nach wie vor als brahmanisches Geheimwissen betrachtet.
Die ersten buddhistischen Schriften entstanden erst um 100 v. Chr., rund 400 Jahre nach Buddhas Tod. Buddha verfasste selbst keine Schriften. Seine überlieferten Lehrreden wurden zunächst auswendig gelernt und mündlich weitergegeben.
Es lässt sich grob festhalten, dass es eine einigermaßen systematische Geschichtsschreibung bis etwa zum 5. Jahrhundert v. Chr. nicht gab. Herodot, der in diesem Jahrhundert lebte, mag als erster großer Historiker gelten, auch wenn dessen Glaubwürdigkeit nicht unumstritten ist.
In der Konsequenz stammt das Wissen um die Geschichte der Menschheit nur zum kleinsten Teil aus schriftlichen Überlieferungen. Über lange Zeiträume konnte Wissen nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dass die mündliche Weitergabe irrtumsfrei und frei von persönlichen Interpretationsinteressen erfolgte, ist wenig wahrscheinlich. Das heutige Wissen über die Menschheitsgeschichte ist jedenfalls hauptsächlich den Erkenntnissen der Archäologie, der Archäogenetik, der Paläopathologie, der Paläontologie usw. zu verdanken.