Visuelle Kommunikation – was verbirgt sich dahinter?Lesezeit: 10 Min.

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Visuelle Kommunikation – was verbirgt sich dahinter? Wie können Verstorbene visuell kommunizieren? Spannende Fragen und interessante Erkenntnisse.

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Was geschieht mit mir wenn ich sterbe - Gestaltung: privat

Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Was geschieht mit mir wenn ich sterbe?
Grobes Inhaltsverzeichnis

Biotische und abiotische visuelle Kommunikation

Die visuelle Kommunikation wird über das menschliche Auge mit seiner Fähigkeit zum Sehen vermittelt. Sie kann biotisch erfolgen, indem sich ein Geistwesen in seiner Gestalt ganz oder teilweise zeigt und ggf. zusätzlich über Gestik und Mimik, jedoch nonverbal, einer im Diesseits lebenden Person eine „Botschaft“ übermittelt. Davon abgesehen ist es anekdotischen Schilderungen zufolge auch möglich, dass sich ein Geistwesen durch ein tierisches Lebewesen (z. B. Schmetterling) als eine Art Stellvertreter zeigt. Alternativ kann die visuelle Kommunikation abiotisch erfolgen, indem einer erlebenden Person auf Veranlassung eines Geistwesens ein oder mehrere Objekte (z. B. Regenbogen) im beobachtbaren Universum sichtbar gemacht werden, an denen keine Lebewesen beteiligt sind.

Die abiotische visuelle Kommunikation kann Überschneidungen mit kinetischer Kommunikation aufweisen. Eine grobe Unterscheidung lässt sich jedoch insofern treffen, als es sich bei kinetischer Kommunikation um vorhandene Objekte (z. B. Uhr, Tisch, Kommode usw.) handelt, während bei abiotischer visueller Kommunikation transiente Objekte (z. B. Regenbogen, Wolke, Lichtpunkt usw.), die dynamisch entstehen und sich wieder auflösen oder verschwimmen, im Vordergrund stehen.

Ein von der erlebenden Person gesehenes transientes Objekt wird nicht nur von ihr, sondern von möglicherweise vielen Menschen wahrgenommen. Die erlebende Person deutet das Gesehene jedoch in einem bestimmten Kontext. Wird beispielsweise im Zustand tiefer Traurigkeit auf einer Fahrt zum oder vom Krankenhaus ein Regenbogen gesehen, mag dies als Zeichen einer bestimmten verstorbenen Person gedeutet werden.

Die visuelle Kommunikation wird typischerweise im Kontext eines Nachtodkontakts und im Wachzustand, nicht im Traum, erlebt. Einige anekdotische Schilderungen weisen darauf hin, dass die erlebende Person schlief, dann jedoch geweckt wurde, und anschließend das Phänomen visuell wahrnahm.

Abiotische visuelle Kommunikation geschieht, wie sich aus anekdotischen Schilderungen erschließen lässt, um die Zeit des Todes (im Augenblick des Todes oder kurz danach). Würde kein zeitlicher Zusammenhang bestehen, ließe sich keine kausale Verbindung mit einer verstorbenen Person herstellen und es wäre folglich von einer Halluzination auszugehen. Demgegenüber kann bei einer biotischen visuellen Kommunikation durchaus ein zeitlicher Abstand zwischen Todeszeitpunkt und Kommunikationsereignis bestehen. Schließlich ist die verstorbene Person für die erlebende Person wiedererkennbar.

Berichte in der Literatur

Über die vergangenen Jahrhunderte hinweg wurden zahlreiche anekdotische Schilderungen gesammelt. Die folgenden Beispiele repräsentieren nur eine äußerst kleine Auswahl.

Unerklärliche Lichterscheinung

In „Die Kunst des Sterbens“ wird das Erlebnis einer Frau geschildert, deren Mutter im Sterben lag. Sie besuchte die Mutter, zu der sie keine gute Beziehung hatte, im Krankenhaus. Nach der Rückkehr von ihrem Besuch erlebte sie Folgendes (S. 207 f.): „Als ich an diesem Abend aus dem Krankenhaus zurückkam, war ich erschöpft und müde. Trotzdem ging ich im Gästezimmer meiner Tante recht spät zu Bett – ich glaube, es war nach Mitternacht, denn ich war natürlich besorgt und gestresst. Ich schlief, aber um 4 Uhr wurde ich plötzlich wach, und zwar sofort hellwach. Im Zimmer war es hell (obwohl kein elektrisches Licht brannte, und es war November, das heißt, draußen war es um diese Uhrzeit dunkel. Ich spürte eine innere Wärme und sagte mir (nehme ich an), der Tod sei in Ordnung und nichts, vor dem man sich fürchten müsse. Das Zimmer wurde wieder dunkel, und ein paar Minuten später klingelte das Telefon. Es war das Krankenhaus, das den nächsten Angehörigen sprechen wollte. Sie sagten, sie müssten mir leider mitteilen, dass meine Mutter frühere in der Nacht ins Koma gefallen und vor ein paar Minuten gestorben war. Ich erinnere mich deutlich, dass ich sagte: »Ja – ich weiß. Vielen Dank«. Ich legte den Hörer auf, und nachdem ich es meiner Tante gesagt hatte, ging ich wieder ins Bett und schlief. Hinterher dachte ich, es wäre Zufall gewesen, dass ich nach ein paar Stunden Schlaf (und erschöpft) ziemlich genau zu der Zeit aufgewacht war, zu der sie gestorben war, oder es hätte an meiner Unruhe und meinem Stress gelegen. Aber ich konnte mir nie erklären, warum das Zimmer so voller Licht gewesen zu sein schien – außer natürlich, dass ich in den Momenten zwischen Tiefschlaf und Wachsein irgendeine Halluzination gehabt hatte.“

An der Schilderung dieser abiotischen visuellen Kommunikation ist Folgendes bemerkenswert:

  • Nur die Tochter erlebte die visuelle Kommunikation, die Tante erlebte sie nicht,
  • Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Lichterscheinung und dem Todeszeitpunkt ist auffällig,
  • Dem Veranlasser war bekannt, wo sich die Tochter aufhielt,
  • Es wird nicht berichtet, wie lange die Lichterscheinung anhielt.

Es stellt sich die Frage, ob es sich in Wirklichkeit um eine Halluzination handelte. Die Berichtende, eine Akademikerin, räumte diese Möglichkeit selbst ein. Da sie jedoch ihre Erfahrung schilderte, lässt sich daraus ableiten, dass sie nicht in erster Linie von einer Halluzination ausging.

Vision und Lichterscheinung

Ebenfalls in „Die Kunst des Sterbens“ findet sich eine weitere Schilderung abiotischer visueller Kommunikation. Der Sohn schildert, dass sein Vater einen schweren Schlaganfall erlitten habe und daraufhin ins Krankenhaus gebracht wurde. Um den Todeszeitpunkt des Vaters ereignete sich Folgendes (S. 209): „Ich war zu Hause und schlief, als er im Krankenhaus starb. Ich spürte einen elektrischen Schlag und sah ein Seil reißen; das weckte mich, und ich stellte fest, dass mein Schlafzimmer von etwas erhellt wurde, das ich nur als ein elektrisch blaues Licht beschreiben kann. Kaum eine Minute, nachdem ich aufgewacht war und das gesehen hatte, läutete das Telefon, und eine Krankenschwester sagte mir, mein Vater sei gerade gestorben.“

An der Schilderung fällt Folgendes besonders auf:

  • Die berichtende Person nahm das Erlebnis nicht als Halluzination wahr,
  • Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Tod des Vaters und dem Erlebnis seines Sohnes,
  • Es wird nicht berichtet, wie lange die Lichterscheinung anhielt.

Lichterscheinung mit identifizierbarer Person

In „Trost aus dem Jenseits“ wird ein außergewöhnliches Erlebnis geschildert. Wayne erlebte während einer Autofahrt eine Lichterscheinung, in der er seinen Vater eindeutig erkennen konnte (S. 77): „Ich arbeitete in Florida, als mein Vater todkrank wurde. Er lebte in Chicago. Ich erhielt einen Anruf in der Arbeit, dass er wohl nicht mehr lange zu leben hätte, deshalb nahm ich Urlaub und fuhr in Richtung Illinois. Irgendwo in Tennessee – es war gerade dunkel geworden – explodierte plötzlich direkt vor mir ein Lichtpunkt zu einem großen Lichtkreis! Als sich dieses Licht öffnete, sah ich das Gesicht meines Vaters und ein Stück von seinen Schultern. Hinter ihm war es hell. Sein Gesicht wirkte naturgetreu und dreidimensional. Was mich am meisten beeindruckte, war sein Lächeln. Mein Vater war nicht gerade ein sanftmütiger Mensch, aber dieses Lächeln war das freundlichste, das ich je an ihm gesehen hatte. Sofort begriff ich, dass er gestorben war. Ich wusste auch, dass er außerordentlich glücklich war. Das geschah alles so schnell – das Licht leuchtete auf, dann fiel es in sich zusammen und verschwand. Auf diese Art wollte mir mein Vater Lebewohl sagen. Das wusste ich einfach.“

Die Schilderung lenkt die Aufmerksamkeit auf Folgendes:

  • Zwischen Lichterscheinung und Todeszeitpunkt bestand ein zeitlicher Zusammenhang,
  • Das Gesicht des Vaters war für den Sohn eindeutig erkennbar, jedoch blieb der Körper von den Schultern abwärts verborgen,
  • Der Vater wusste, wo sich sein Sohn befand,
  • Die Lichterscheinung währte nur sehr kurz, dauerte jedoch immerhin so lange, dass sein Sohn wahrnehmen konnte, wie sich sein Vater fühlte.

Wahrnehmung der verstorbenen Großmutter

Ebenfalls in „Trost aus dem Jenseits“ findet sich die anekdotische Schilderung der visuellen Kommunikation zwischen der im Alter von 87 Jahren verstorbenen Großmutter und ihrer Enkelin (S. 90): „Meine Großmutter und ich standen uns sehr, sehr nahe – ich habe einen guten Teil meines Lebens bei ihr verbracht. Sie war schon mit Anfang Zwanzig verkrüppelt, ich hatte sie nie anders als gebeugt gesehen. In der zweiten Nacht nach ihrem Tod lag ich im Bett, aber ich schlief nicht. Meine Augen waren weit offen, und dann sah ich sie! Sie stand aufrecht vor mir und kam mir vor wie ungefähr dreißig oder fünfunddreißig. Sie hatte einen richtigen Körper und sah aus wie ein lebendiger Mensch. Ihr Haar war kurz geschnitten und lockte sich um das Gesicht. Sie lächelte freundlich. Sie sagte nichts, aber mir kam der Gedanke, dass sie mir zeigen wollte: »Sieh‘ mal, jetzt kann ich aufrecht stehen!«. Ihr Kleid war ein bisschen altmodisch mit einem ungewöhnlichen Muster – rote Streifen auf weißem Hintergrund -, ich hatte es nie an ihr gesehen. Sie stand nur da und lächelte, sonst nichts. Ich stand auf und knipste das Licht an, aber da war sie weg. Am nächsten Morgen erzählte ich meiner Tante davon. Ich beschrieb ihr das Kleid meiner Großmutter, und sie nahm mich mit in den Keller und zog alte Koffer hervor. Sie fand einen Quilt, den meine Großmutter gemacht hatte. Und in den Quilt eingenäht war der weiße Stoff mit den roten Streifen.“

An der Schilderung fällt Folgendes besonders auf:

  • Die visuelle Kommunikation erfolgte mindestens zwei Tage nach dem Tod der Großmutter,
  • Die Großmutter schien zu wissen, wo sich ihre Enkelin befand, und dass sie wach war,
  • Der für die Erlebende sichtbare Körper der Großmutter schien ohne Beeinträchtigung zu sein.

Offene Fragen

Bei abiotischer visueller Kommunikation stellt sich die Frage, wer die Kommunikation bewerkstelligt. Ist es die verstorbene Person (allochthones Geistwesen) selbst oder ist es ein autochthones Geistwesen (z. B. Engel), möglicherweise im Auftrag der verstorbenen Person? Wäre es die verstorbene Person selbst, müsste sie in der Lage sein, die entsprechenden physikalischen Effekte zu erzeugen. Wurde beispielsweise von einer lebenden Person ein Regenbogen wahrgenommen, würde dies voraussetzen, dass die das Phänomen bewirkende verstorbene Person dazu fähig ist.

In ähnlicher Weise muss offenbleiben, wie bei einer biotischen visuellen Kommunikation ein Tier (z. B. Vogel, Schmetterling) dazu gebracht werden kann, ein auffälliges Verhalten zu zeigen, das von einer erlebenden Person als Botschaft einer verstorbenen Person interpretiert wird. In der Literatur lassen sich durchaus einige anekdotische Schilderungen finden (die allerdings in dieser Untersuchung nicht eigens erwähnt werden), die ein ungewöhnliches Verhalten von Tieren (beispielsweise das Umherfliegen eines Schmetterlings in einer Kirche um den Sarg) zum Inhalt haben. Dann stellt sich jedoch die Frage, wie ein derartiges Phänomen auftreten kann. Wäre eine verstorbene Person in der Lage, sich als Geistwesen beispielsweise temporär in einen Schmetterling zu verwandeln? Oder wäre sie in der Lage, einen im Diesseits lebenden Schmetterling entsprechend zu „beauftragen“?

Wenn bei einem derartigen Phänomen keine direkte Identifikation einer verstorbenen Person möglich ist und auch kein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang besteht, steht die Frage im Raum, ob nicht in erster Linie ein psychologisches Bedürfnis befriedigt wird: das zu sehen, was man sehen möchte.

Schließlich muss auch offenbleiben, weshalb eine verstorbene Person der Person, an die die „Botschaft“ gerichtet ist, die eindeutige Zuordnung des Phänomens erschwert. Hat die verstorbene Person keine Möglichkeit, sich eindeutig identifizierbar zu erkennen zu geben?

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Folgerungen

Die visuelle Kommunikation kommt als unidirektionale Kommunikation auf Initiative eines Geistwesens zustande. Das Geistwesen bestimmt Zeitpunkt und Ort der Kommunikation. Eine erlebende Person hat keine Möglichkeit zur Einflussnahme.

Wenn eine verstorbene Person (allochthones Geistwesen) das Phänomen der visuellen Kommunikation nicht selbst initiieren kann, kommt dafür nur ein autochthones Geistwesen (z. B. Engel) infrage. Handelt das autochthone Geistwesen nicht eigeninitiativ, sondern gewissermaßen im Auftrag, hat dies zur Folge, dass eine wie auch immer geartete Kommunikation zwischen allochthonem und autochthonem Geistwesen erfolgt.

Insbesondere im Hinblick auf die abiotische visuelle Kommunikation erscheint die Gefahr von Fehldeutungen hoch. Schließlich lässt sich keine direkte Verbindung zur verstorbenen Person herstellen, d. h. die verstorbene Person ist im Phänomen (z. B. Lichtpunkt, Regenbogen o. ä.) nicht direkt erkennbar. Sinnentsprechend trifft dies auch auf die biotische visuelle Kommunikation zu, insofern nicht die verstorbene Person gesehen wird, sondern ein Tier (z. B. ein Schmetterling).

Ich bin Dieter Jenz, Begleiter, Berater und Coach mit Leidenschaft. Über viele Jahre hinweg habe ich einen reichen Schatz an Kompetenz und Erfahrung erworben. Meine Themen sind die "4L": Lebensaufgabe, Lebensplanung, Lebensnavigation und Lebensqualität.