Zyklus abschließen – Fortschritt bewusstmachen, feiern, bewertenLesezeit: 9 Min.

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Zyklus abschließen – Fortschritt bewusstmachen, würdigen, feiern, bewerten. Während des 21-Tage-Zyklus hat sich im Gehirn einiges verändert. Ein selbstwertstärkender Gedanke hat sich im Gehirn immer mehr verankert. Das Gehirn wird, bildlich ausgedrückt, kontinuierlich „umverdrahtet“.

Inhalte:

Zyklus abschließen

Mit dem 21. Tag endet ein Zyklus. Das Ende eines Zyklus ist ein durchaus wichtiges Ereignis, das in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden darf, denn jedes Ende eines Zyklus markiert einen Meilenstein.

Ein Meilenstein ist Anlass, den Fortschritt der „Umverdrahtung“ bewusstzumachen, ihn zu würdigen und zu feiern, und ihn schließlich auch zu bewerten. Vom Ergebnis der Bewertung hängt ab, ob ein weiterer Zyklus erforderlich ist.

Fortschritt bewusstmachen

An jedem Tag, an dem die Aufgaben wie vorgesehen ausgeführt werden, geschieht ein Fortschritt. Die „Umverdrahtung“ des Gehirns schreitet voran. Bereits am Ende des ersten Zyklus sind erste Anzeichen schon wahrnehmbar. Selbst wenn der Eindruck besteht, dass sich noch kaum etwas verändert hat, sprechen dennoch die Tatsachen dafür. Im Gehirn haben biochemische und hirnphysiologische Vorgänge stattgefunden.

Auch in anderen Zusammenhängen finden Veränderungen statt, auch wenn sie subjektiv zunächst vielleicht kaum wahrgenommen werden. Wenn man beispielsweise an der Verbesserung seiner Ausdauer arbeitet und systematisch und regelmäßig trainiert (z. B. gemäß Empfehlungen von Krankenkassen), wird man u. a. feststellen, dass sich die Durchblutung verbessert, dass eine festere Muskelbeschaffenheit wahrnehmbar ist und der Ruhepuls verringert wird.

Selbst wenn der Fortschritt auf den ersten Blick nur marginal erscheint, lohnt es sich, „am Ball zu bleiben“ und einen weiteren Zyklus zu beginnen. Manche Menschen machen ihre Erfolge und Fortschritte selbst und ungerechtfertigt klein, obwohl es diese in Wirklichkeit gibt. Fortschritte im Hinblick auf die „Umverdrahtung“ sind leider nicht mit dem Auge zu sehen, anders als etwa Fortschritte beim Muskelaufbau, wenn Kraftsport betrieben wird.

Fortschritt würdigen und feiern

Mit dem Ende eines Zyklus ist auch die Zeit gekommen, kurz innezuhalten, sich über den Fortschritt zu freuen und ihn zu würdigen. Jeder Fortschritt – und sei er auch in der subjektiven Wahrnehmung noch so klein – ist es wert, gewürdigt und gefeiert zu werden.

Es ist durchaus gerechtfertigt, sich selbst auf die Schulter zu klopfen und sich in Gedanken oder auch verbal ein „Gut gemacht!“ zuzurufen. Und der Abschluss eines Zyklus verdient auch eine kleine Feier. Wie diese ausfallen mag, bleibt der eigenen Phantasie überlassen.

Fortschritt bewerten

Ein erreichter Meilenstein ist stets auch Anlass, den Fortschritt zu bewerten. Frühestens mit dem Ende des zweiten Zyklus stellt sich die Frage, ob ein weiterer Zyklus erforderlich ist.

Mangels allgemein gültiger objektiver Kriterien lässt sich diese Frage nur subjektiv beantworten. Die folgenden Kriterien können bei der Beantwortung leiten:

  • Es besteht der subjektive Eindruck, dass sich der selbstwertstärkende Gedanke zu einer Denkgewohnheit entwickelt hat;
  • Wenn sich der selbstwertschwächende Gedanke wieder in das Bewusstsein drängt, beispielsweise verursacht durch einen bereits bekannten Auslöser (Trigger), wird, bildlich ausgedrückt, „automatisch“ auf den selbstwertstärkenden Gedanken umgeschaltet;
  • Im Alltagsleben spielt der selbstwertschwächende Gedanke keine Rolle mehr.

Wenn noch Unsicherheit besteht, ist es ratsam, sich einen weiteren Zyklus vorzunehmen. Würde später erkannt, dass der Prozess der „Umverdrahtung“ zu früh beendet wurde, wäre ein Neubeginn mit dem ersten Zyklus erforderlich.

Zitat des Tages

Nur was ich annehme, C.G. Jung - Gestaltung: privat
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Die Auswirkung der Freude

Freude ist ein Gefühl, das den gesamten Transformationsprozess begleitet und auch trägt. Im inneren Kraftraum, wenn man ganz bei sich ist, wird Freude erlebt: Freude darüber, selbstwirksam zu sein. Und natürlich meldet sich ein Gefühl der Freude auch beim Abschluss eines Zyklus. Dieses Erleben von Freude hat eine Auswirkung auf die Ausschüttung von Hormonen, insbesondere Dopamin und Serotonin.

Dopamin, oft auch als „Glücks-“ oder „Antriebshormon“ bezeichnet, wird im Gehirn bei Aktivitäten freigesetzt, die als angenehm, genussvoll oder vergnüglich empfunden werden. Es hat außerdem große Auswirkungen auf die Stimmung und das Wohlbefinden.

Serotonin, als „Wohlfühlhormon“ bekannt, ist ein weiterer Neurotransmitter, der im Hinblick auf Stimmungsregulation und emotionalem Wohlfühlen wirksam ist. Er steht in Zusammenhang mit Gefühlen von Zufriedenheit und Glück.

Unter sozialen Aspekten erleichtert und verstärkt Freude die soziale Ansprechbarkeit. Es fällt leichter, in sozialen Bezügen zu leben und sich im gesellschaftlichen Leben einzubringen.

Das Geschehen im Gehirn

Während eines 21-Tage-Zyklus ist im Gehirn einiges geschehen. Einem Gedanken, der das Selbstwertgefühl schädigt, wurde bewusst und gezielt ein Gedanke gegenübergestellt, der das Selbstwertgefühl stärkt. Der selbstwertstärkende Gedanke wurde konsequent und diszipliniert eingeübt. Bildlich ausgedrückt, wurde das „Flussbett“ des schädlichen Gedankens immer mehr zugeschüttet und für den selbstwertgefühlstärkenden Gedanken ein neues „Flussbett“ angelegt und immer mehr vertieft.

Komplexes Zusammenwirken in Gehirnregionen

Wenn ein Gedanke mit seinen damit verknüpften Emotionen (Gemütsbewegungen) in das Bewusstsein gelangt, erzeugt er ein Signal. Eine Emotion, ausgelöst durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation, kann bewusst wahrgenommen und – im Unterschied zum Affekt – beeinflusst werden. Sie ist in der Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter (Serotonin, Adrenalin, Oxytocin usw.) messbar.

Der Hypothalamus, ein Abschnitt des Zwischenhirns, reagiert auf das vom Gedanken ausgelöste Signal. Dieser Teil des Gehirns, der zahlreiche neuronale Verbindungen zu anderen Hirnzentren aufweist, ist die wichtigste Hirnregion für die Aufrechterhaltung der Homöostase (Gleichgewichtszustand). Als oberstes Regulationszentrum steuert er u. a. Atmung, Kreislauf, Körpertemperatur, Sexualverhalten sowie die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.

Wenn sich Geist und Seele, bildlich ausgedrückt, „im grünen Bereich“ befinden, lässt die Aktivität des Hypothalamus nach, da sich die neuronalen Netze nicht mehr in einem Defizit- oder Unruhezustand befinden. Da auf Defizit- und Unruheempfinden basierende Motivationen entfallen, wirkt sich dies auch entsprechend auf das Empfinden von Sorgen und Ängsten, Reizbarkeit, Enttäuschung, Getriebenheit, Kummer usw. aus. Je mehr sich das Gehirn im ansprechbaren und zugänglichen Modus (engl.: responsive mode) befindet, wie dies beim „Aufenthalt“ im inneren Kraftraum der Fall ist, desto mehr werden die neurobiologischen Ursachen von Stress, Angst, Frustration und Herzschmerz gedämpft.

Da der Hippocampus reich an Stresshormonrezeptoren ist, ist er sehr anfällig für Stress. Das Stresshormon Kortisol im Gehirn überstimuliert, schwächt und tötet schließlich Zellen im Hippocampus ab, wodurch er allmählich schrumpft. Da der Hippocampus dabei unterstützt, Dinge in eine größere Perspektive einzuordnen, während er auch die Amygdala gewissermaßen beruhigt und dem Hypothalamus mitteilt, dass die Ausschüttung von Stresshormonen nicht mehr erforderlich ist, stellt dies ein Problem dar. In der Konsequenz führt die Empfindung von Stress, Sorge, Gereiztheit oder Kränkung, als Beispiele, zu höherer Verletzlichkeit gegenüber derartigen Empfindungen am nächsten Tag. Negativität führt in einer Art Teufelskreis zu mehr Negativität.

Befinden sich Geist und Seele nicht „im grünen Bereich“, weil man aus irgendeinem Grund beispielsweise angespannt, besorgt oder verängstigt ist, reagiert der Hypothalamus und setzt mehr chemische Stoffe frei als er sollte. Negative Erfahrungen überlagern gewissermaßen routinemäßig positive Erfahrungen. Das Gehirn reagiert stärker auf unangenehme Dinge als auf gleichermaßen intensive angenehme Dinge. In diesem zentralen „Schaltkreis“ der Überreaktivität befinden sich neben dem Hypothalamus auch die Amygdala (auch als Mandelkern bezeichnet) und der Hippocampus.

Die Amygdala ist wichtig für die Empfindung von Angst oder Furcht. Sie spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren. Erlebt man beispielsweise, dass sich eine andere Person in einer bestimmten Situation über einen ärgert, löst dies in der eigenen Amygdala eine Reaktion aus. Sie sendet Alarmsignale an den Hypothalamus und die Kontrollzentren des sympathischen Nervensystems (Sympathikus) im Hirnstamm. Der Hypothalamus emittiert eine dringende Anforderung zur Ausschüttung von Stresshormonen (Adrenalin, Kortisol usw.). Dies bewirkte, dass sich der Herzschlag beschleunigte, die Gedanken überschlugen sich fast und man begann, sich durcheinander, gekränkt oder verstimmt zu fühlen.

Der Hippocampus ist vor allem an der Gedächtnisbildung beteiligt. Er arbeitet als eine Art Zwischenspeicher des Gehirns. Im Hinblick auf das genannte Beispiel – eine Person ärgert sich über einen – wurde eine Art initialer neuronaler Pfad des Erlebnisses angelegt. Was geschah, wer was sagte und wie man sich fühlte – all dies wird gespeichert, um später daraus lernen zu können. Die Amygdala wies den Hippocampus an, diese stressige Erfahrung bei der Speicherung zu priorisieren. Dies führt in weiterer Konsequenz dazu, dass wir als Menschen schneller aus schmerzlichen als aus vergnüglichen Erfahrungen lernen.

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Neue Gedanken denken und verstärken

Der Mensch ist nicht Opfer seiner Gedanken, sondern kann seine Gedanken steuern und kontrollieren. Deshalb ist es auch möglich, der Tendenz zur Negativität entgegenzuwirken. Die Rahmenbedingungen, unter denen dies geschieht, spielen eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, dass sich Geist und Seele „im grünen Bereich“ befinden. Im inneren Kraftraum ist dies gegeben.

Angenommen, ein neuer positiver Gedanke wird formuliert. Dann entstehen im Gehirn Neuronen (Nervenzellen) und Synapsen, die Neuronen miteinander verbinden. Synapsen übertragen Signale in Form von Botenstoffen. Mittels Proteinsynthese werden, bildlich ausgedrückt, Äste gebildet, die den Gedanken speichern. Mit anderen Worten: die physische Struktur des Gehirns verändert sich.

Mentale Übungen, wie beispielsweise Imagination, verstärken die Verankerung neuer Gedanken. In vielerlei Bereichen sind mentale Übungen gängige Praxis. Skisportler prägen sich beispielsweise vor einem Slalom nicht nur die Strecke ein, sondern visualisieren ihre Fahrt durch den Stangenwald mehrere Male, fahren sie vor dem inneren Auge ab. Im Geist werden innere Bilder oder Filme entwickelt und mit dem inneren geistigen Auge anschaulich wahrgenommen.

Hirn-Scans konnten zeigen, dass durch eine tatsächliche Handlung und durch bloßes Nachdenken dieselben Bereiche des Gehirns aktiviert werden. Das menschliche Gehirn kann zwischen einer realen Erfahrung und einer bloßen Vorstellung nicht unterscheiden. Forschungsergebnisse weisen darüber hinaus nach, dass der Effekt umso stärker ist je intensiver und detaillierter die Vorstellung ausgestaltet wird. In die Vorstellung des selbstwertstärkenden Gedankens werden deshalb, soweit möglich, alle fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen) einbezogen. Wenn es gelingt, sich in die Vorstellung so sehr hineinzuversetzen als wäre sie bereits real, speichert das menschliche Gehirn sie so ab als wäre sie tatsächlich erlebt worden.

Zwei Faktoren wirken zusammen: die mentale Übung selbst und deren mehrmalige Wiederholung. Der entwickelte Gedanke wird immer stabiler. Verbindungen zu benachbarten Nervenzellen werden aufgebaut und der Gedanke wird in andere Gedankenmuster integriert. Dies führt schließlich zu einer Automatisierung.

In der Gesamtschau betrachtet hat sich das Gehirn in einem 21-Tage-Zyklus physisch verändert. Es ist nicht nur subjektives Empfinden, sondern objektive Tatsache. Diese Veränderung kann von jedem Menschen, der einen solchen Zyklus absolviert, verifiziert und erlebt werden.

Ich bin Dieter Jenz, Begleiter, Berater und Coach mit Leidenschaft. Über viele Jahre hinweg habe ich einen reichen Schatz an Kompetenz und Erfahrung erworben. Meine Themen sind die "4L": Lebensaufgabe, Lebensplanung, Lebensnavigation und Lebensqualität.