Nachtodkontakte – Können Verstorbene wieder erscheinen?Lesezeit: 13 Min.

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Sind Nachtodkontakte möglich? Können Verstorbene wieder erscheinen, wiedererkennbar und von Lebenden nicht zu unterscheiden? Falls die Antwort „Ja“ lautete, hätte dies zur Folge, dass die Existenz eines Menschen mit dem physischen Tod nicht endet.

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In der Mythologie und im Volksglauben war in manchen Teilen Deutschlands die Annahme weit verbreitet, dass Verstorbene nach ihrem Tod trotzdem weiterlebten und sogar aus dem Grab heraus einen unheilvollen Einfluss ausüben konnten.

Auch die Annahme, dass Verstorbene in menschlicher Gestalt als sogenannte Wiedergänger erscheinen konnten, war durchaus verbreitet. Es wurden sogar Gegenmaßnahmen ergriffen, um Verstorbene daran zu hindern, als körperliche Erscheinung in die Welt der Lebenden zurückzukehren. So wurde beispielsweise mancherorts bei Leichen Hingerichteter der Brustkorb mit Steinen beschwert, um eine Art Auferstehung aus dem Grab unmöglich zu machen.

Mythologie und Volksglaube kollidierten in Deutschland mit der christlichen Lehre, der zufolge Körper, Seele und Geist einen Menschen ausmachen. Der physische Körper ist der Verwesung ausgesetzt, während Seele und Geist, das individuelle Selbst, in einem extrauniversalen Existenzraum, dem Jenseits, weiterleben.

Neben dem Wiedererscheinen bereits verstorbener Menschen, die sodann von Lebenden auch wiedererkannt werden, gibt es auch zahlreiche Berichte über das plötzliche Auftauchen und Verschwinden von Unbekannten. Es kann angenommen werden, dass es sich dabei um die Materialisierung von Geistwesen handelt (siehe „Können sich Geistwesen materialisieren?“).

Phänomene in der Geschichte

In der Geschichte sind zahlreiche Phänomene der Wiederverkörperung und Wiedererweckung, aber auch der Nachtodkontakte bezeugt. Eine ergiebige Quelle sind das Alte und das Neue Testament der Bibel, in denen schon Jahrtausende zurückliegende Phänomene geschildert werden. Diese Schilderungen legen nahe, dass der physische Tod nicht das Ende der menschlichen Existenz bedeutet. Der physische Tod ist demnach nicht unumkehrbar.

Phänomene im Alten Testament

Im Alten Testament der Bibel wird von insgesamt drei Fällen von Wiedererweckungen Verstorbener in zeitlicher Nähe zum Eintritt des Todes berichtet. Die wieder zum Leben erweckten Menschen setzten ihr Leben danach offenbar fort. In allen Fällen handelt es sich nicht um eine Art Auferstehung aus dem Grab.

Ebenfalls im Alten Testament findet sich die Erzählung einer Totenbeschwörung (1. Sam. 28). Dieser Erzählung zufolge führte Saul, der erste König Israels, Krieg gegen die Philister und glaubte sich in aussichtsloser Lage. Er wandte sich mit seinen Fragen an Gott (Jahwe), erhielt jedoch keine Antworten. Daraufhin ging er zur Totenbeschwörerin von Endor und ließ von ihr den einige Zeit zuvor verstorbenen Propheten Samuel heraufbeschwören. Saul erkannte Samuel in dem aus der Erde heraufgestiegenen alten Mann und sah ihn wie lebend. Die Theologie kennt bei der Deutung dieser Erzählung unterschiedliche Erklärungsansätze, die sich nicht zur Deckung bringen lassen.

Phänomene im Neuen Testament

Im Neuen Testament der Bibel wird von einer Art Auferstehung aus dem Grab berichtet. Ein gewisser Lazarus von Bethanien wurde gemäß dem Johannesevangelium (Joh. 11,1-45) vier Tage nach seinem Tod von Jesus Christus von den Toten auferweckt. Auf den Zuruf von Jesus Christus „Lazarus, komm heraus!“ hin verließ dieser, nach damaligem Brauch noch mit den Grabtüchern umwickelt, lebendig das Grab. Wie lange Lazarus nach seiner Wiedererweckung von den Toten noch weiterlebte, ist nicht überliefert.

Im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu Christi wird von der Wiederverkörperung bereits Verstorbener berichtet (Matth. 27,52-53). Dort heißt es: „Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt [Jerusalem, Anm. des Autors] und erschienen vielen.“ Es kann davon ausgegangen werden, dass nicht nur die physischen Körper wieder zum Leben erweckt wurden. Ansonsten hätten die Wiedererweckten eine Art Zombie-Dasein geführt. Wodurch die Wiedererweckung ausgelöst wurde, wer bzw. was sie auslöste, und wie lange diese Wiedererweckten ihr Leben behielten, ist nicht überliefert und bleibt folglich im Ungewissen.

Zu erwähnen ist auch, dass Jesus Christus selbst durch verbale Intervention ein kurz zuvor verstorbenes zwölfjähriges Mädchen wieder zum Leben erweckte (Mk. 5,41-42). Hier handelte es sich jedoch nicht um eine Auferweckung aus dem Grab.

In dem um das Jahr 90 n. Chr. entstandenen Buch der Apostelgeschichte wird von zwei Wiedererweckungen kurz zuvor Verstorbener berichtet. Zum einen erweckte der Apostel Petrus eine bereits aufgebahrte Frau namens Tabita durch verbale Aufforderung, zum anderen erweckte der Apostel Paulus einen aus dem Fenster gestürzten Mann namens Eutychus durch Körperkontakt. Bei beiden Wiedererweckungsnarrativen war eine Intervention durch Apostel Auslöser der Wiedererweckung.

Der Apostel Paulus berichtet in seinem vermutlich etwa 55 n. Chr. entstandenen 1. Korintherbrief davon, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung zahlreichen Menschen in körperlicher Gestalt erschien (1. Kor. 15, 5-9): „… und erschien dem Kephas [gemeint ist der Apostel Petrus, Anm. des Autors], dann den Zwölf [gemeint sind die 12 Jünger, die sich Jesus Christus angeschlossen hatten, Anm. des Autors]. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der »Missgeburt«. Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.“

Wiedererweckung und Wiederverkörperung Verstorbener sind somit zumindest für das Christentum beileibe keine unbekannten Phänomene. Sie liegen durchaus im Bereich des Vorstellbaren. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass derartige Ereignisse sogar jederzeit geschehen können, es sei denn, sie wären nur auf Intervention von Gott, Jesus Christus oder von Aposteln möglich. Eine solche Einschränkung ist in der biblischen Überlieferung jedoch nicht erkennbar.

Zu klären ist, in welcher Form sich verstorbene Menschen wiederverkörpern können. Konnten wieder zum Leben erweckte Verstorbene wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, wie es die Wiedererweckungsnarrative im Neuen Testament der Bibel suggerieren? Waren diese Wiedererweckten an die physikalischen Gesetze gebunden? Bei den Berichten aus dem Neuen Testament war dies – mit Ausnahme von Jesus Christus – offensichtlich der Fall. Von Jesus Christus wird demgegenüber Folgendes berichtet (Joh. 20, 19): „Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!“ Offensichtlich konnte er durch verschlossene Türen oder Wände gelangen.

Nachtodkontakt – Abgrenzung und Definition

Die im Alten und Neuen Testament der Bibel geschilderten Phänomene erforderten, soweit sich dies erschließen lässt, fast immer eine bewusste Intervention. Eine Person war demnach in der Lage zu bewirken, dass eine oder mehrere andere Personen nach bereits eingetretenem biologischem Tod wieder in das Leben zurückkehren. Dadurch wurde zudem von Gott verliehene Fähigkeit und Autorität nachgewiesen.

Jesus Christus, als Gottes Sohn das Zentrum des Neuen Testaments, ist die Ausnahme. Er war, wie aus den Berichten im Neuen Testament hervorgeht, nach seiner von Gott bewirkten Auferweckung den physischen und biologischen Gesetzen nicht mehr unterworfen. Er war auch nicht auf die Intervention einer anderen Person angewiesen.

Den biblischen Schilderungen zufolge war Jesus Christus in der Lage, Menschen nach seinem Willen auch in Nachtodkontakten direkt und spontan zu begegnen. Die in der Apostelgeschichte geschilderte Begegnung ist dafür ein Beispiel (Apg. 9, 3-7): „Unterwegs aber, als er [Saulus, der spätere Apostel Paulus, [Anm. des Autors] sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.“ In der Tat lassen sich auch bis in die Gegenwart hinein viele anekdotische Schilderungen finden, die Begegnungen mit Jesus Christus in Wachträumen (luziden Träumen) zum Inhalt haben.

Zahlreiche außerbiblische Schilderungen legen den Schluss nahe, dass es auch Verstorbenen nach der durch den biologischen Tod verursachten Migration ihres individuellen Selbst in den extrauniversalen Existenzraum, das Jenseits, möglich ist, Kontakt mit im Diesseits lebenden Menschen aufzunehmen. Nachtodkontakte können jederzeit während des Tages erlebt werden. Sie sind nicht an Schlafphasen gebunden. Insofern handelt es sich nicht um Träume.

Nachtodkontakte werden nicht von einer im Diesseits lebenden Person initiiert. Am Nachtodkontakt ist auch keine dritte Person, wie beispielsweise ein Hypnotiseur oder ein Medium, beteiligt. Der Nachtodkontakt wird wahrgenommen als ob der Verstorbene den Kontakt unvorhersehbar, direkt, und unmittelbar herstellt. Auch die Dauer eines Nachtodkontakts wird ausschließlich vom Verstorbenen bestimmt. Der Verstorbene zieht sich aus eigener Initiative wieder zurück.

Nach dieser Definition unterscheidet sich ein Nachtodkontakt von einer zuvor kurz skizzierten Wiedererweckung, die aufgrund einer Intervention erfolgt. Des Weiteren besteht auch ein fundamentaler Unterschied zu Anlässen (z. B. spiritistische Sitzungen), bei denen der Kontakt zu Verstorbenen von Lebenden gesucht wird.

Arten von Nachtodkontakten

Mit ihrem Buch „Trost aus dem Jenseits“ machten Bill und Judy Guggenheim die Ergebnisse der Sammlung tausender anekdotischer Schilderungen von Nachtodkontakten verfügbar. Die dort geschilderten Phänomene lassen sich grob in nichtvisuelle und visuelle Wahrnehmungen einteilen.

Nichtvisuelle Wahrnehmungen

Zu dieser Kategorie von Nachtodkontakten zählen Kontakte mit intuitivem Gegenwartsempfinden sowie Kontakte mit akustischen (Gehör), telepathischen (innere Stimme), taktilen (Tastsinn) und olfaktorischen (Geruchssinn) Wahrnehmungen. Die kontaktierte Person kann den Verstorbenen zwar nicht visuell wahrnehmen, kann jedoch den Verstorbenen auch ohne diese Möglichkeit eindeutig erkennen.

Nachtodkontakte mit Gegenwartsempfinden werden als intuitive Wahrnehmung beschrieben. Die wahrnehmende Person erlebt ein unmittelbares, nahezu körperliches Empfinden von Nähe, verbunden mit einem inneren Wissen, dass sich der Verstorbene im näheren räumlichen Umfeld befindet. Ein Gefühl der Vertrautheit lässt eindeutig auf die Identität und Persönlichkeit des Verstorbenen schließen. Für die erlebende Person ist auch klar wahrnehmbar, wann der Verstorbene kommt und wann er wieder geht.

Während Nachtodkontakten werden häufig auch verbale Botschaften übermittelt. Dies kann sowohl über das Gehör als auch über eine innere Stimme geschehen. Manche Menschen, die vor einem Nachtodkontakt berichteten, gaben an, dass sie die Stimme des Verstorbenen so wahrnahmen als würde er neben ihnen befindlich mit ihnen sprechen. Die Mehrzahl berichtete jedoch, eine innere Stimme gehört zu haben. Der Verstorbene kommunizierte gewissermaßen mithilfe von Telepathie. Unabhängig davon, ob die verbale Botschaft akustisch hörbar war oder nicht, konnte der Verstorbene über die Sprachmelodie und andere typische Merkmale der Stimme stets erkannt werden.

Manche, jedoch im Verhältnis wenige Menschen berichteten von körperlichen Berührungen eines Verstorbenen. Diese Berührungen waren beispielsweise als sanfte Berührung, Streicheln, zarter Kuss, Verwuscheln der Haare oder auch als Umarmung wahrnehmbar. Menschen, die einen derartigen Nachtodkontakt erlebten, konnten die verstorbene Person an deren individueller und vertrauter Form der Annäherung erkennen. Das zweifelsfreie Erkennen setzt voraus, dass schon zu Lebzeiten der verstorbenen Person eine sehr enge Beziehung bestand.

Im Verhältnis häufiger wurden Gerüche wahrgenommen, denen in der näheren Umgebung keine Quelle zugeordnet werden konnte. Beispiele sind typische Gerüche bestimmter Parfüme, After Shaves, Früchte, Blumen oder Getränke.

Aus vielen anekdotischen Schilderungen geht hervor, dass zwei oder mehr Wahrnehmungen gleichzeitig erlebt wurden. Eine Geruchsempfindung ging beispielsweise mit einem intuitivem Gegenwartsempfinden einher.

Visuelle Wahrnehmungen

Wie anekdotische Schilderungen nahelegen, können sich Verstorbene in einem Körper zeigen, der nicht (mehr) den auf dieser Erde gültigen physikalischen Gesetzen unterworfen ist. Verstorbene können sich materialisieren und wieder dematerialisieren, d. h. gewissermaßen aus dem Nichts erscheinen und auch wieder in das Nichts entschwinden. Sie sind wiedererkennbar, tragen Kleidung, können offenbar kommunizieren und können zeitweise, während ihrer Verkörperung, nicht von ihren lebenden Mitmenschen zu unterscheiden sein.

Verstorbene können jedoch auch nur teilweise sichtbar sein, wie sich ebenfalls aus anekdotischen Schilderungen erkennen lässt. Dennoch sind sie eindeutig identifizierbar. Der Körper der verstorbenen Person wird als nicht lebensecht wahrgenommen, beispielsweise als eine Art durchsichtiger Nebel. In manchen Fällen wurde auch nur ein Teil des Körpers (z. B. nur das Gesicht) wahrgenommen.

Erschließbare Motive von Nachtodkontakten

Die meisten Nachtodkontakte wurden von Menschen erlebt, die mit dem Verstorbenen in einer positiven emotionalen Beziehung standen. Oft handelte es sich bei der verstorbenen Person um den Ehepartner, ein Kind, einen Elternteil, eine nahestehende Person im Familienumfeld oder einen Freund.

Im Vordergrund eines Nachtodkontakts stand oft das erkennbare Motiv, dem Erlebenden Trost zu spenden oder ihn in einer schwierigen Situation zu ermutigen. In manchen Fällen diente der Nachtodkontakt offenkundig auch dazu, den Erlebenden vor einer Gefahr – durchaus auch einer lebensbedrohenden Gefahr – zu beschützen.

Manche der Befragten gaben an, sich mit Suizidabsichten beschäftigt zu haben. Nach einem Nachtodkontakt mit einem Verstorbenen hätten sie diese Absicht aufgegeben.

Nachtodkontakte können durchaus zustande kommen, bevor der Erlebende vom Tod des dann Verstorbenen erfährt. Dies gilt als starkes Indiz gegen die Annahme, dass es sich bei Nachtodkontakten um Halluzinationen oder ähnliche Sinnestäuschungen handelt. Das Motiv dürfte darin bestehen, einem dann Hinterbliebenen den Tod mitzuteilen und ihn gleichzeitig zu trösten.

Andererseits können Nachtodkontakte auch zehn oder zwanzig Jahre nach dem Tod des Verstorbenen erfolgen. Dies lässt vermuten, dass der Verstorbene in der Lage ist, das Leben des Erlebenden in irgendeiner Art und Weise zu begleiten. Vermutlich führt das Motiv einer wie auch immer gearteten Fürsorge dazu, dass ein Nachtodkontakt zustande kommt.

Kinder scheinen kaum Nachtodkontakte zu erleben. Gleichwohl war der jüngste Teilnehmer an der Guggenheim-Untersuchung erst acht Jahre alt. Der Grund, weshalb Kinder kaum Nahtodkontakte erleben, dürfte darin zu suchen sein, dass Kinder bis zum Alter von etwa zehn Jahren noch kein ausgeprägtes Verständnis von Sterben und Tod haben. Sie würden einen überraschenden Nachtodkontakt vermutlich eher als erschreckend empfinden.

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Häufigkeit von Nachtodkontakten

Im Mai 1988 wurde von Bill und Judy Guggenheim eine breit angelegte standardisierte Befragung zu Nachtodkontakten begonnen, die sich über insgesamt etwa sieben Jahre erstreckte. Insgesamt wurden mehr als 3200 Berichte von 2000 Menschen aus den USA und Kanada gesammelt. Die Befragung erbrachte als eines der Ergebnisse, dass hochgerechnet etwa mindestens 50 Millionen Amerikaner bzw. 20 Prozent der Bevölkerung der USA einen oder mehrere Nachtodkontakte erlebte. Diese Zahl ist jedoch insofern zu relativieren als nahezu alle der Befragten im jüdischen oder christlichen Glauben aufgewachsen waren.

Im Vergleich zur Häufigkeit von Nahtoderfahrungen lässt sich feststellen, dass die Häufigkeit von Nachtodkontakten ungefähr um den Faktor 5 höher liegt. Allgemein wird davon ausgegangen, dass etwa 4 Prozent der Menschen während ihres Lebens eine Nahtoderfahrung erleben. Wird die geschätzte Häufigkeit von Sterbebettvisionen mit in die Bettachtung einbezogen, lässt sich nach den Untersuchungen des Hospizarztes Christopher Kerr erkennen, dass etwa 90 Prozent der systematisch befragten Hospizpatienten mindestens eine Sterbebettvision erlebten. Demzufolge treten Sterbebettvisionen noch wesentlich häufiger auf als Nachtodkontakte. Diese Zahlen sind jedoch mit großer Vorsicht zu betrachten, da sie auf unterschiedlichen Untersuchungsmethoden beruhen. Trotz mangelnder Vergleichbarkeit bieten sie dennoch einen groben Anhaltspunkt.

Nachtodkontakte sind, wie die Untersuchung von Bill und Judy Guggenheim zeigen kann, keineswegs ein seltenes Phänomen. Selbst wenn nur ein Prozent der lebenden Menschen im Lauf ihres Lebens einen Nachtodkontakt erleben würden, wäre dies immer noch eine Zahl, die nicht zu vernachlässigen ist.

Ich bin Dieter Jenz, Begleiter, Berater und Coach mit Leidenschaft. Über viele Jahre hinweg habe ich einen reichen Schatz an Kompetenz und Erfahrung erworben. Meine Themen sind die "4L": Lebensaufgabe, Lebensplanung, Lebensnavigation und Lebensqualität.