Sind Geistwesenkontakte, Kontakte mit „Einwohnern des Jenseits“, möglich? Welche Arten von Geistwesenkontakten sind bekannt? Können sich Geistwesen sogar materialisieren? Spannende Fragen!
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Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Was geschieht mit mir wenn ich sterbe?“
Grobes Inhaltsverzeichnis
Bisher war schon des Öfteren von Geistwesen die Rede. Dabei wird davon ausgegangen, dass sie in einem extrauniversalen Existenzraum existieren und dort auch gewissermaßen beheimatet sind.
Der Physiker Max Planck, der als Begründer der Quantenphysik gilt, ging von der Existenz von Geist aus und folgerte daraus, dass es auch Geistwesen gibt (Vortrag in Florenz 1944): „Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht –, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.“
Wenn demgegenüber davon ausgegangen wird, dass es keinen Geist gibt, muss das Universum ohne Einwirkung eines Schöpfers gewissermaßen aus dem Nichts entstanden sein, völlig zufällig und völlig ungeordnet. Dann kann es auch keine Geistwesen geben.
Geistwesenkontakt – ein vordergründig mysteriöses Phänomen
Da Geistwesen bei vielen Phänomenen eine Rolle spielen, wird an dieser Stelle vorausgesetzt, dass sie existieren. Über diese Bewohner des extrauniversalen Existenzraums, autochthone Geistwesen, lassen sich jedoch so gut wie keine gesicherten Aussagen treffen. Schließlich sind sie für das menschliche Auge nicht unbedingt sichtbar. Gleichwohl scheinen sie für manche Menschen durchaus wahrnehmbar zu sein, wenn auch nicht mit bloßem Auge. Die allermeisten Menschen begegnen jedoch nie bewusst einem Geistwesen.
Nichtintentionale Geistwesenkontakte lassen sich von einer erlebenden Person nicht steuern und kontrollieren. Zeitpunkt, Dauer, Zweck und Gehalt des Kontakts werden von dem bzw. den Geistwesen bestimmt. Im Gegensatz dazu stehen intentionale Geistwesenkontakte, wobei die Initiative von einem Menschen ausgeht. Intentionale Geistwesenkontakte werden häufig mit Unterstützung einer dritten Person (beispielsweise einem Medium) hergestellt und sind, wie bereits erwähnt, nicht Gegenstand dieser Untersuchung.
Arten von Geistwesenkontakten
Wie sich aus Schilderungen von Geistwesenkontakten erschließen lässt, können Geistwesen auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit Menschen in Berührung kommen und wirken. Drei Arten von Geistwesenkontakten lassen sich grob unterscheiden:
- Offenbarungen und Eingebungen,
- Visuell wahrnehmbare physische Begegnungen mit Geistwesen,
- Nicht visuell wahrnehmbare physische Manifestationen von Geistwesen.
Geistwesen können situationsspezifisch für Erlebende sichtbar sein. Sie sind im Hinblick auf Erscheinungsbild und Verhalten nicht von lebenden Menschen zu unterscheiden. Sie tragen Kleidung, können kommunizieren und sich wie Menschen bewegen.
Offenbarungen und Eingebungen
Ein erlebender Mensch empfängt von einem Geistwesen eine Offenbarung oder eine Eingebung. Dabei wird ihm vom Geistwesen etwas vermittelt, was eindeutig außerhalb seines eigenen Wissenshorizonts liegt und sich von ihm auch nicht selbst ohne Unterstützung erschließen lässt. Beispiele sind:
- Offenbarung oder Vorausschau zukünftiger Ereignisse, beispielsweise in der Zukunft eintretende Katastrophenereignisse,
- Offenbarung der wahren Ursachen oder Gründe zeitlich zurückliegender Ereignisse, beispielsweise Offenbarung des wahren Täters in einem Mordfall,
- Offenbarung von aktuellen Fakten, beispielsweise des Fundorts einer bestimmten Sache,
- Offenbarung von Zusammenhängen oder Problemlösungen, beispielsweise Lösung mathematischer Probleme.
Diese Offenbarungen oder Eingebungen können in unterschiedlichen Situationen empfangen werden. In anekdotischen Schilderungen wird häufig geschildert, dass das Geistwesen nicht sichtbar ist und die Kommunikation in einem Klartraum geschieht. Die Erinnerung an den Inhalt des Traums ist im Allgemeinen vollinhaltlich möglich.
Visuell wahrnehmbare physische Begegnungen mit Geistwesen
Geistwesen scheinen sich im beobachtbaren Universum materialisieren und dematerialisieren zu können. Zahlreiche schriftlich niedergelegte Beobachtungen legen dies nahe. Sie erscheinen plötzlich aus dem „Nichts“, sind in menschlicher Gestalt wahrnehmbar. Auch eine Kommunikation ist möglich. Ebenso plötzlich verschwinden sie wieder in das „Nichts“ und werden unsichtbar.
Im Unterschied zu einem Nachtodkontakt (siehe „Können Verstorbene wieder erscheinen?“) ist einem Menschen, der die Materialisierung eines Geistwesens erlebt, dessen materialisierte Gestalt völlig unbekannt. Während die äußere Gestalt eines Verstorbenen vertraut ist, ist ihm das materialisierte Geistwesen noch nie zuvor begegnet.
Nicht visuell wahrnehmbare physische Manifestationen von Geistwesen
Diese Art von Geistwesenkontakt lässt sich nur indirekt und im Nachhinein erschließen. Sie bedingt die gleichzeitige Gegenwart mehrerer Personen an einem bestimmten Ort, wobei manche dieser Personen das Geistwesen in materialisierter (physischer) Gestalt visuell wahrnehmen, andere wiederum nicht.
Menschen, die eine physische Manifestation des bzw. der präsenten Geistwesen nicht visuell wahrnehmen können, fehlt die Möglichkeit, den Geistwesenkontakt zu erkennen. Anekdotischen Schilderungen zufolge erfahren sie erst im Nachhinein (beispielsweise durch die Polizei), dass sich in ihrer unmittelbaren Nähe außer den für sie sichtbaren Menschen auch noch für sie unsichtbare Menschen befanden. Für sie führt dies zum Schluss – wenn eine Sinnestäuschung ausgeschlossen werden kann -, dass es sich bei den für sie unsichtbaren Menschen um Geistwesen gehandelt haben muss.
Derartige Fälle werden insbesondere im Zusammenhang mit Gefahren- oder Bedrohungssituationen berichtet. Eine Person befindet sich beispielsweise in einer bedrohlichen Situation, möglicherweise sogar in der Gefahr, getötet zu werden. Ein oder mehrere Geistwesen halten den bzw. die Bedrohenden durch ihre sichtbare Präsenz davon ab, ihrem Opfer Schaden zuzufügen. Bedrohende fühlen sich unterlegen und lassen von ihrem Vorhaben ab.
Häufigkeit von Geistwesenkontakten
Zur Häufigkeit von Geistwesenkontakten lassen sich mangels systematischer Untersuchungen keine konkreten Aussagen treffen. Um einigermaßen gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, wäre eine repräsentative Befragung erforderlich. Eine derartige Befragung wurde bisher, soweit bekannt, auch in privater Initiative noch nicht durchgeführt.
Im Allgemeinen dürften von Geistwesen initiierte Kontakte selten vorkommen. Die Zahl vorliegender Berichte ist im Vergleich zu Berichten zu Nahtoderfahrungen, Sterbebettvisionen und Nachtodkontakten relativ gering. Gleichwohl ist mit einer signifikanten Dunkelziffer zu rechnen. Jeder Berichtende setzt sich bewusst dem Risiko aus, für einen Phantasten gehalten und in die Nähe der Esoterik gerückt zu werden.
Vor diesem Hintergrund ist wenig erstaunlich, dass relativ viele anekdotische Schilderungen Geistwesenkontakte im Beisein mehrerer Personen zum Inhalt haben. Insofern ist eine gewisse Verifizierbarkeit gegeben. Geistwesenkontakte lassen sich somit nicht von Vornherein als reine Hirngespinste disqualifizieren.
Hintergründe und Motivation
So vielfältig wie die Arten von Geistwesenkontakten sind auch die vermeintlichen Hintergründe und Motive. Wenn Geistwesen ihren Auftrag und ihre Absicht nicht kommunizieren – was im Allgemeinen der Fall zu sein scheint -, lassen sich Hintergründe und Motive nicht erschließen. Dann muss auch unklar bleiben, ob Geistwesen eigeninitiativ handeln können oder ob sie beauftragt werden.
Aus anekdotischen Schilderungen lässt sich erschließen, dass bei einer Vielzahl von Geistwesenkontakten der Schutz vor einer akuten Bedrohung oder die Rettung aus einer bereits eingetretenen bedrohlichen Situation im Vordergrund steht. Offenbarung und Eingebung scheinen weitaus seltener das Motiv von Geistwesenkontakten zu sein.
Wenn Schutz vor oder Rettung aus bedrohlichen Situationen ein Motiv ist, hat dies zur Konsequenz, dass Geistwesen die Möglichkeit haben, Lebewesen im intrauniversalen Existenzraum, dem Diesseits, zu beobachten. Darüber hinaus sind sie offenkundig in der Lage, Bedrohungssituationen zu erkennen, sie zu bewerten und entweder selbst initiativ zu werden oder eine Initiative zu veranlassen.
Engel als Geistwesen
Geistwesen sind in Form von Engeln in nahezu allen Religionen bekannt, ob geprägt von Polytheismus oder Monotheismus, oder vom Wesen her Erfahrungs- oder Offenbarungsreligion. Die ersten Engeldarstellungen lassen sich auf die Zeit um 2250 v. Chr. in Mesopotamien zurückverfolgen. Engel wurden als „Hilfsgötter“ den großen Göttergestalten beigeordnet. Das Judentum, die älteste Religion, bildete sich erst später heraus.
Aus dem Tanach, der hebräischen Bibel, lässt sich erschließen, dass Engel schon vor der Erschaffung der Erde existierten. Anscheinend wurden sie alle zugleich erschaffen. Es bleibt jedoch völlig verborgen, wie viele Engel erschaffen wurden.
Die verschiedenen Religionen kennen „gute“ und „böse“ Engel. Im Tanach gilt Luzifer als Widersacher Gottes, der sich gegen Gott auflehnte, unterlag, und von Gott bereits sein endgültiges Urteil, die Verdammnis, empfing. Luzifer ist zugleich Anführer von Engeln, die sich mit ihm zusammen gegen Gott erhoben und auch sein Schicksal teilen. Engel, die sich an der Rebellion gegen Gott beteiligten, werden als Dämonen bezeichnet.
„Böse“ Engel (Dämonen) erschrecken und bedrohen Menschen, fügen ihnen Schaden zu. Ihnen stehen die „guten“ Engel gegenüber, die Menschen helfen. Sie werden zuweilen auch als Schutzgeister bezeichnet. Im Neuen Testament der Bibel heißt es über Engel, die im Auftrag Gottes tätig werden: „Sind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?“ (Hebr. 1,14).
Berichte und Erzählungen in der Bibel
Im Juden- wie im Christentum ist die Materialisierung von Wesen aus dem Jenseits in der Konsequenz durchaus nichts Ungewöhnliches. Sowohl im Alten wie im Neuen Testament finden sich Erzählungen von Engelerscheinungen.
Aus dem Alten Testament sei stellvertretend eine eindrückliche Erzählung kurz erwähnt. Im apokryphen Buch Tobit wird von einem Engel namens Rafael (andere Schreibweise: Raphael) berichtet, den Gott in Menschengestalt als Reisebegleiter zu Tobit sandte. Dieser gibt sich jedoch nicht als Engel zu erkennen, sondern nannte sich stattdessen Asarja. Erst nach der Heimkehr gab sich der Engel zu erkennen (Kap. 12,15): „Ich bin Rafael, einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.“ Weiter heißt es (Verse 18-21): „Nicht weil ich euch eine Gunst erweisen wollte, sondern weil unser Gott es wollte, bin ich zu euch gekommen. […] Jetzt aber dankt Gott! Ich steige wieder auf zu dem, der mich gesandt hat. […] Als sie wieder aufstanden, sahen sie ihn nicht mehr.“
Im Neuen Testament der Bibel wird davon erzählt (Lk. 1,26-38), dass der Engel Gabriel der Maria erscheint und ihr mitteilt, dass sie Jesus Christus, den Sohn Gottes, zur Welt bringen wird. Welche Gestalt der Engel hatte, ob und inwieweit sich seine Gestalt von der eines Menschen unterschied, lässt sich nicht erschließen. Für Maria schien jedoch klar zu sein, dass es sich um einen Engel handelt.
Ebenfalls im Neuen Testament, in der Apostelgeschichte findet sich ein Erlebnis (Kap. 10,3-7) eines römischen Hauptmanns namens Kornelius. In einer Vision sah er einen Engel, der bei ihm eintrat und sodann mit ihm kommunizierte. Der Engel gab ihm klare Anweisungen was zu tun war. Nachdem der Engel wieder weggegangen war, hielt sich Kornelius an die Anweisungen. Alles traf so ein wie von dem Engel kommuniziert.
Eine weitere Erzählung, ebenfalls in der Apostelgeschichte befasst sich mit der Befreiung des Apostels Petrus aus einem Gefängnis, gewissermaßen aus einem Hochsicherheitstrakt (Kap. 12,7-11). Ein Engel drang in den Hochsicherheitstrakt ein, befreite den mit zwei Ketten gefesselten Apostel und führte ihn nach draußen. Petrus kam es während der Befreiung so vor als habe er eine Vision. Erst draußen realisierte Petrus, dass es ein Engel war, der ihn an den Wachen vorbei nach draußen führte.
Die Möglichkeit, dass extrauniversale Wesen zeitweise menschliche Gestalt annehmen können, ist nicht auf die Vergangenheit beschränkt. Im Neuen Testament der Bibel wird darauf hingewiesen, dass Engel (Gottesboten) sogar in Alltagssituationen erscheinen. Sie können in ihrer Gestalt Menschen gleichen und sich auch wie Menschen verhalten. Insofern scheinen Engel nicht von Menschen unterscheidbar zu sein. „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt!“ (Hebr. 13,2), deutet darauf hin.