„Diese eine Entscheidung, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, hat mein Leben komplett verändert.“
Janis McDavid
Janis McDavid (geb. 1991) ist ein deutscher Autor und Coach. Er kam ohne Arme und Beine zur Welt und wuchs bei Pflegeeltern mit fünf Geschwistern auf.
Selbstannahme – eine Entscheidung
Als achtjähriger Junge nahm Janis McDavid vor dem Spiegel zum ersten Mal bewusst wahr, was an seinem Körper fehlte: Arme und Beine. Es war eine Art Schockerlebnis, denn erstmalig betrachtete er sich selbst aus einer Fremdperspektive. Er selbst beschreibt, wie es ihm danach erging: „Jahrelang habe ich danach einen Kampf gegen mich und meinen Körper geführt.“.
Im Alter von 17 Jahren gab er den Kampf gegen sich selbst auf. Ihm wurde bewusst, dass ihm dieser andauernde Kampf jede Energie raubte. Er nahm sich vor, sich und seinen Körper zu akzeptieren. Ab diesem Zeitpunkt sei es möglich geworden, basierend auf Selbstwertschätzung und Selbstliebe ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen.
Heute lebt Janis McDavid in seiner eigenen Wohnung und führt ein weitgehend normales Leben. Er hält überall auf der Welt Vorträge, teilweise vor großen Auditorien. Er fährt Auto, reist um die Welt, und weitet seine Grenzen immer noch weiter aus.
Selbstannahme – ein Thema für jeden Menschen?
Wer stellt nicht an sich irgendeinen Mangel fest? Irgendetwas ist in der eigenen Wahrnehmung nicht perfekt, könnte besser sein. Vielleicht ist man mit seinem Aussehen nicht (ganz) zufrieden. Die Körpergröße ist zu gering ausgefallen, oder man ist zu groß geraten. Oder vielleicht ist man mit den Proportionen der Nase nicht zufrieden. Oder …
Vielleicht leidet man an einer Erkrankung, wie beispielsweise Morbus Crohn (eine chronische Entzündung des Darms), die einem das Leben schwer macht und die Lebensqualität beeinträchtigt. Oder es ist eine Körperbehinderung, die den Bewegungsradius einschränkt. Oder …
Sich selbst annehmen, so wie es jetzt gerade ist – eine Herausforderung! Doch was geschieht, wenn man sich nicht selbst annehmen kann? Dann hat man auch eine Entscheidung getroffen: man lehnt sich selbst ab. Eine Art „Neutralstellung“ zwischen Selbstannahme und Selbstablehnung wäre Gleichgültigkeit gegenüber sich selbst. Doch ein „Ich bin mir selbst egal“ gibt es bei psychisch gesunden Menschen nicht.
Konsequenzen dieser Selbstablehnung können sein:
- Man bemitleidet sich fortwährend selbst und flüchtet sich in eine Opferrolle,
- Man weist Gott, dem Schicksal, den Eltern oder sonst irgendjemand oder irgendetwas die Schuld zu,
- Das ohnehin schon schwache Selbstwertgefühl leidet noch mehr,
- Eine Abwärtsspirale negativer Gedanken und Emotionen kann im Selbsthass enden,
- Selbsthass kann zu sozialer Isolation und selbstzerstörerischem Verhalten führen.
Wenn man sich jedoch selbst annehmen kann, so wie man jetzt gerade ist, legt man den sprichwörtlichen Hebel um. Die Entscheidung, sich selbst zu akzeptieren, ist eine Entscheidung für die Selbstfürsorge. Man beginnt damit, seine Potenziale freizusetzen, vielleicht nicht so spektakulär wie Janis McDavid, aber auf die ganz eigene Art und Weise.
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