„Jeder erfolgreiche Mensch beschäftigt sich mit den Interessen der anderen, der erfolglose und gewöhnliche vorwiegend mit den eigenen.“
Alfred Adler
Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut. Er gilt als der Begründer der Individualpsychologie. Sie wird deshalb als Individualpsychologie bezeichnet, weil Adler zu dem Schluss kam, dass jeder Patient als Unwiederholbar-Einmaliges, als Individuum und als Ganzheit körperlich zu behandeln und psychisch zu verstehen sei.
Als Basis der Psychosomatik kann seine Erkenntnis der untrennbaren Ganzheit von Seele, Geist und Körper angesehen werden. Dies bedeutet: bei jeder Lebensäußerung des Menschen sind stets körperliche und seelische Vorgänge gemeinsam wirksam und bilden eine unteilbare Einheit (Individuum).
Wann ist man ein erfolgreicher Mensch?
Wahrscheinlich denken die meisten Menschen beim Wort „erfolgreich“ unwillkürlich und in erster Linie an Geld und Macht. Erfolgreich ist man in der landläufigen Vorstellung, wenn man es zu Wohlstand gebracht hat und/oder wenn man weitreichende Bedeutung erlangt hat und Macht ausüben kann. Doch wird dadurch Erfolg ausreichend bezeichnet?
Wie wäre es beispielsweise um Mahatma Gandhi, um Alfred Schweitzer oder um Mutter Teresa bestellt? Sie können mit Recht auf ihre je eigene Art als erfolgreiche Menschen bezeichnet werden.
Mahatma Gandhi prägte die Unabhängigkeitsbewegung in Indien. Diese griff Gandhis Ideen von gewaltfreien Aktionen und zivilem Ungehorsam auf und erreichte schließlich 1947 das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien. Albert Schweitzer gründete ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun und ging als „Urwaldarzt“ in die Geschichte ein. Er konnte unzähligen Menschen helfen, wieder gesund zu werden. Mutter Teresa eröffnete in Indien Waisenhäuser, eine Lepra-Kolonie, eine Tuberkuloseklinik und ein Heim für ledige Mütter.
Die beispielhaft genannten Personen waren nicht reich und zählten auch nicht zu den Mächtigen. Aber sie waren erfolgreich, menschlich erfolgreich. Sie waren angesehen. Man sprach und spricht noch heute von ihnen mit großem Respekt. Vor diesem Hintergrund Erfolg auf Geld und Macht reduzieren zu wollen, wäre ausgesprochen dumm.
Für Alfred Adler ist ein Mensch erfolgreich, wenn er sich als soziales Wesen mit den Interessen der anderen beschäftigt, sich um andere kümmert. Könnte man im Gegensatz dazu beispielweise bei einem „menschlichen Kotzbrocken“, der sich durchsetzungsstark bis an die Spitze eines Weltunternehmens hocharbeitet, sich aber „nicht die Bohne“ um andere schert, von einem erfolgreichen Menschen sprechen? Sicherlich nicht! Er würde sein Potenzial als soziales Wesen keinesfalls ausschöpfen und wäre, so gesehen, ein erfolgloser Mensch.
* Sie können nach Text suchen, der in Zitaten vorkommt (Beispiele: „Glück“, „hoff“)