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In diesem kleinen Glossar finden Sie Erläuterungen zu einigen Begriffen, die auf dieser Web-Präsenz verwendet werden.

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A
Außerkörperliche Erfahrung

Eine Außerkörperliche Erfahrung (englisch: out-of-body experience) bezeichnet ein Erlebnis, bei dem sich ein Betroffener nach eigenen Angaben außerhalb seines eigenen Körpers befindet.

Dieses Phönomen tritt häufig im Zusammenhang mit einer Nahtoderfahrung auf. Es lässt sich jedoch auch auf andere Weise künstlich und wiederholbar erzeugen, beispielsweise durch psychotrope Substanzen.

E
Extrauniversaler Existenzraum

Der für eine Existenz nach dem biologischen Tod erforderliche Existenzraum, ein Jenseits, wird als extrauniversaler Existenzraum bezeichnet. Beispielsweise verorten die monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) in diesem extrauniversalen Existenzraum das Paradies.

G
Geistwesenkontakt

Ein Geistwesenkontakt bezeichnet eine spontane und unvorhergesehene Kontakterfahrung mit einem Geistwesen, das im extrauniversalen Existenzraum „beheimatet“ ist. Bei diesem kann es sich um Gott, einen Engel oder ein anderes Geistwesen handeln. Für einen Geistwesenkontakt gelten sinngemäß dieselben Kriterien wie für den Nachtodkontakt.

H
Halluzination

Unter einer Halluzination werden Formen von Sinnestäuschungen ohne gegenständliche Reizquelle verstanden. Sinnestäuschungen können alle fünf Sinne des Menschen betreffen: Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen.

I
Individuelles Selbst

Der Mensch „hat“ ein individuelles Selbst, d. h. er kann sich selbst als ein einheitliches, konsistent fühlendes, denkendes und handelndes Wesen wahrnehmen, als ganze Person, als Persönlichkeit.

In dieser Untersuchung wird unter dem individuellen Selbst die Gesamtheit von Geist, Seele, Bewusstsein und Gedächtnis verstanden. Die Bedeutung der Begriffe „Geist“, „Seele“ und „Bewusstsein“ hat sich im Lauf der Menschheitsgeschichte immer wieder gewandelt. Auch in den verschiedenen Religionen finden sich diese Begriffe mit sehr unterschiedlichem Bedeutungsgehalt.

Der physische Körper wird nicht als dem individuellen Selbst zugehörig erachtet. Beim Übergang in den extrauniversalen Existenzraum wird der physische Körper durch einen Geistleib ersetzt.

Da die phänomenologische Betrachtungsweise im Vordergrund steht, wird der Begriff des individuellen Selbst nicht genauer definiert und als Oberbegriff verwendet.

Intentionale Transzendenzerfahrung

Der im intrauniversalen Existenzraum, dem Diesseits, lebende Mensch sucht die Transzendenzerfahrung aus eigener Initiative und zu einem selbst gewählten Zeitpunkt. Auch Dauer und Beendigung einer derartigen Transzendenzerfahrung unterliegen der Kontrolle des Erfahrungssuchenden.

Vertiefende Informationen im Kontext siehe Taxonomie der Transzendenzerfahrungen.

Intrauniversaler Existenzraum

Menschen verbringen ihr Leben innerhalb des beobachtbaren Universums auf dem Planeten Erde. Dieser Lebens- bzw. Existenzraum wird als intrauniversaler Existenzraum, das Diesseits, bezeichnet.

J
Jenseitskontakt

Ein Jenseitskontakt verfolgt das Ziel, eine Kommunikation mit einem bereits Verstorbenen oder einem im extrauniversalen Existenzraum, dem Jenseits, „beheimateten“ Geistwesen herzustellen. Der Kontakt kann entweder selbst oder über ein Medium, eine Person mit medialen Fähigkeiten, hergestellt werden. Wird der Kontakt über ein Medium hergestellt, übernimmt dieses die Rolle eines Vermittlers. Das Medium erlebt die Transzendenzerfahrung unmittelbar, der Auftraggeber lediglich mittelbar. Er ist darauf angewiesen, was das Medium von dieser Erfahrung preisgibt.

K
Klartraum

Ein Klartraum (luzider Traum) ist ein Traum, in dem man völlige Klarheit darüber besitzt, dass man träumt und nach eigenem Entschluss handeln kann. (nach der Definition des Psychologen und Traumforschers Paul Tholey).

Kommunikationserfahrung

Eine erlebte Kommunikation wird als Kommunikationserfahrung bezeichnet. Eine Kommunikationserfahrung kann intrauniversal, extrauniversal oder interuniversal erlebt werden. Eine intrauniversale Kommunikation erfolgt innerhalb des intrauniversalen, eine extrauniversale Kommunikation innerhalb des extrauniversalen Existenzraums, d. h. innerhalb des Diesseits oder innerhalb des Jenseits. Eine interuniversale Kommunikation geschieht zwischen den Existenzräumen, d. h. zwischen Diesseits und Jenseits.

Die Taxonomie der Kommunikationserfahrungen ordnet Arten von Kommunikationserfahrungen in einen Kontext ein.

M
Materialismus

Der Materialismus postuliert, dass alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückgeführt werden können. Selbst Gedanken, Gefühle oder das Bewusstsein lassen sich dieser Denkweise zufolge auf Materie zurückführen. In die den Menschen umgebende Welt und die in ihr ablaufenden Prozesse ist kein Gott involviert. Damit ist der Materialismus auch eine Form des Naturalismus.

N
Nachtodkontakt

Ein Nachtodkontakt bezeichnet eine spontane und unvorhergesehene Kontakterfahrung mit einem bereits Verstorbenen. Dieser kontaktiert die im Diesseits lebende Person direkt und unmittelbar und stellt, bildlich ausgedrückt, die Verbindung her. Eine dritte Person, wie beispielsweise ein Medium, ist – im Unterschied zu den bereits kurz skizzierten indirekten Jenseitskontakten – nicht beteiligt.

Die Dauer der Kontakterfahrung wird vom Verstorbenen oder einem dem Erlebenden unbekannten Wesen bestimmt und ist der Kontrolle des Erlebenden entzogen. Es kann durchaus vorkommen, dass im Zeitverlauf mehrere Nachtodkontakte zustande kommen, jedoch ist keiner dieser Kontakte vom Erlebenden prognostizierbar.

Nahtoderfahrung

Als Nahtoderfahrung (NTE) wird ein breites Spektrum tiefgreifender persönlicher Erfahrungen bezeichnet, die von Menschen während einer lebensbedrohlichen Situation erlebt werden. Eine Nahtoderfahrung kann verschiedene Elemente umfassen, so beispielsweise: außerkörperliche Wahrnehmungen, Tunnel-, Licht-, Jenseits- und Weltraumerfahrungen, Begegnungen mit Verstorbenen oder Geistwesen. Eine bidirektionale telepathische Kommunikation wird verschiedentlich berichtet.

Jede Nahtoderfahrung wird völlig individuell erlebt. Dieses individuelle Erfahren umfasst, welche Elemente einer Nahtoderfahrung während dieser konkret erlebt werden, welche Tiefe die Erfahrung annimmt und wie lange diese andauert.

Naturalismus

Der Naturalismus bezeichnet die Auffassung, dass die Welt als ein rein von der Natur gegebenes Geschehen zu begreifen ist. Modernere naturalistische Theorien basieren auf dem Gedanken, dass die Naturwissenschaften zu den grundlegenden Beschreibungen der Strukturen der Welt führten und somit für die Beschreibung und Erklärung der Welt „das Maß aller Dinge“ sind.

Nichtintentionale Transzendenzerfahrung

Der im intrauniversalen Existenzraum, dem Diesseits, lebende Mensch erlebt die Transzendenzerfahrung überraschend und ohne eigenes Zutun. Die Transzendenzerfahrung wird nicht willentlich gesucht; sie kann nur erfahren werden. Der Aspekt der Überraschung ist mit dem Aspekt der Unplanbarkeit hinsichtlich des Zeitpunkts und der Dauer verknüpft.

Vertiefende Informationen im Kontext siehe Taxonomie der Transzendenzerfahrungen.

O
Open-World Reasoning

„Open-World Reasoning“ (zu Deutsch etwa „Argumentation auf Grundlage einer offenen Welt“) davon aus, dass etwas nicht Beweisbares nicht konsequenterweise als falsch bezeichnet werden muss. Den Gegensatz dazu bildet „Closed-World Reasoning“ (zu Deutsch etwa „Argumentation auf Grundlage einer abgeschlossenen Welt“).

Ein Beispiel, bezogen auf Essvorlieben, veranschaulicht das Prinzip. Andreas wird gebeten, sämtliche seiner Lieblingsgerichte in einer Liste zu notieren. Wenn dann gefragt wird: „Gehört Wiener Schnitzel mit Pommes Frites zu seinen Lieblingsgerichten?“, lautet die Antwort bei Argumentation auf Grundlage einer abgeschlossenen Welt – wenn Wiener Schnitzel mit Pommes Frites in der Liste nicht auftaucht – „Nein“. Bei Argumentation auf Grundlage einer offenen Welt ist die Antwort „Unbekannt“. Es könnte ja sein, dass Andreas einfach vergessen hat, das Gericht in die Liste einzutragen.

P
Peak in Darien

Ein Phänomen, das insbesondere während Nahtoderfahrungen und Sterbebettvisionen erlebt wird. Es bezeichnet die Kenntnis eines Sachverhalts, der dem Betroffenen nach menschlichem Ermessen nicht bekannt sein kann.

Beispiele für das "Peak in Darien"-Phänomen sind:

  • Begegnung mit einem kürzlich Verstorbenen während einer Nahtoderfahrung. Weder der Erlebende noch Personen, denen der Erlebende von seiner Begegnung berichtet, können vom Tod dieser Person etwas wissen.
  • Begegnung mit einem kürzlich Verstorbenen während einer Sterbebettvision. Zumindest dem Erlebenden wurde zuvor nicht mitgeteilt, dass diese Person bereits verstorben ist.
  • Begegnung eines Kindes mit einem bereits vor seiner Geburt verstorbenen Geschwister, wobei das erlebende Kind nicht wissen konnte, dass es ein früh verstorbenes Geschwister hatte.

S
Situationsgebundene Transzendenzerfahrung

Eine situationsgebundene Transzendenzerfahrung ist aus der Perspektive des Erlebenden mit einem konkreten Zustand oder auslösenden Ereignis, beispielsweise einem Herzstillstand und dessen Folgen, verknüpft. Umfang, Tiefe und Dauer der Transzendenzerfahrung sind vom Erlebenden nur in geringem Umfang beeinflussbar.

Personen, die den Zustand oder das auslösende Ereignis kennen, wie beispielsweise Ärzte, Pflegepersonen, und Angehörige können einen unmittelbaren Bezug herstellen, wenn ihnen die Transzendenzerfahrung geschildert wird.

Situationsungebundene Transzendenzerfahrung

Eine situationsungebundene Transzendenzerfahrung ist aus der Perspektive des Erlebenden nicht oder zumindest nicht unmittelbar mit einem konkreten auslösenden Ereignis verknüpft. Sie geschieht unvorhergesehen.

Sterbebettvision

Eine Sterbebettvision bezeichnet Erfahrungen eines Sterbenden, die relativ kurz (Minuten, Stunden oder auch wenige Tage) vor dem endgültigen Überschreiten der Schwelle des biologischen Todes geschieht. Sie umfasst typischerweise die Wahrnehmung bereits Verstorbener, zu denen zu deren Lebzeiten eine positive emotionale Beziehung bestand, oder von Geistwesen. Der Sterbende erlebt einen „Sichtkontakt“, der jedoch Anwesenden (z. B. Angehörigen) nicht möglich ist.

Eine Sterbebettvision wird nicht vom Sterbenden initiiert. Sie geschieht, auch was deren Dauer anbelangt, außerhalb seiner Kontrolle.

T
Taxonomie

Der Begriff der Taxonomie geht zurück auf den schwedischen Naturwissenschaftler Carl von Linné. In seinem Werk ‚Systema Naturae‘ entwarf er im 18. Jahrhundert eine hierarchische Klassifikation für Lebewesen über sechs Stufen: Reich, Klasse, Ordnung, Gattung, Art und Varietät. Noch heute wird sie in weiterentwickelter Form in der Biologie verwendet.

Eine Taxonomie wird in einer Baumstruktur ausgedrückt. Es gibt ein eindeutiges Wurzelelement, von dem aus, vom Allgemeinen zum Besonderen fortschreitend, weiter untergliedert wird. Auf diese Weise entsteht eine Begriffsklassifikation, eine Klassifikation von Termini, die gleichzeitig auch ein kontrolliertes Vokabular verkörpert.

Terminale Geistesklarheit

Terminale Geistesklarheit, auch als terminale Luzidität bezeichnet, beschreibt eine Episode mit Prozess und Zustand einer spontanen und unerwarteten Rückkehr geistiger Klarheit und Erinnerung bei Menschen mit schweren psychischen oder neurologischen Erkrankungen relativ kurz vor ihrem physischen Tod. Der Prozess schließt im Allgemeinen auch das Wiedererlangen des Bewusstseins und der geistigen Fähigkeiten mit ein.

Transzendenzerfahrung

Eine Transzendenzerfahrung lässt sich als erlebtes Übersteigen der dem Bewusstsein gegebenen Grenzen verstehen. Sie kann, je nach Art, im Wach- oder Schlafzustand erlebt werden. Hilfsmittel, wie Drogen oder Alkohol, welche je nach Dosierung eine mehr oder weniger starke Bewusstseinsveränderung durch körperliche Manipulation verursachen, werden nicht angewendet. Durch derartige Hilfsmittel lassen sich Transzendenzerfahrungen durchaus künstlich hervorrufen.

Der Begriff „Transzendenz“ ist durchaus mit unterschiedlicher Semantik belegt. Im philosophischen Verständnis bezeichnet Transzendenz das denkerische Überschreiten der sinnlich erkennbaren Welt, des Diesseits, eines gegebenen Bezugsfelds. Das Transzendente existiert losgelöst und unabhängig und übertrifft ein gegebenes Bezugsfeld. Im religiösen Verständnis ist es vor allem Gott, der als allmächtiges und transzendentes Wesen angesehen wird. Gott übersteigt den Menschen und auch alles Weltliche und Vergängliche. In der Psychologie wird Transzendenz als Überschreiten der Erfahrung und der im Bewusstsein gegebenen Grenzen verstanden (siehe Dorsch - Lexikon der Psychologie).

Die Taxonomie der Transzendenzerfahrungen ordnet Arten von Transzendenzerfahrungen in einen Kontext ein.