„Wenn wir unser Leben damit verbringen, zu lieben, bleibt uns weniger Zeit zu Beschwerden oder zum Unglücklichsein.“
Joseph Joubert
Joseph Joubert (1754-1824) war ein französischer Moralist und Essayist. Zu seinen Lebzeiten wurde jedoch kaum etwas von ihm veröffentlicht. Erst 1938 wurden verschiedenste Aufzeichnungen zusammengefasst und in Buchform herausgegeben.
Lebensszenarien
Thomas (nicht der richtige Name) fühlt sich von seinen Nachbarn gestört. Schon wenn die Nachbarskinder im Garten spielen und am Zaun entlanggehen – wohlgemerkt auf dem Nachbarsgrundstück – schnauzt er die Kinder an. Was auch immer es ist, was ihn wirklich ärgert, die Nachbarn haben darunter zu leiden.
Vermutlich ist Thomas zutiefst unglücklich. Wäre er wenigstens ausgeglichen, könnte er zu seinen Nachbarn ein normales nachbarschaftliches Verhältnis pflegen. Doch Thomas hat es selbst in der Hand, wie er sich verhält. Er verurteilt sich selbst dazu, in den Augen der Nachbarn ein „Arschloch“ zu sein und sich zu isolieren.
Davon abgesehen schadet Thomas seiner körperlichen wie seelischen Gesundheit. Indem er sein Unglücklichsein nach außen strahlt, tut er praktisch alles dafür, ziemlich einsam durch das Leben zu gehen. Und er erhöht gleichzeitig sein Erkrankungsrisiko. Wie nachgewiesen werden konnte, machen gute Beziehungen und eine sichere Bindung Menschen glücklicher und gesünder. Dies ist, kurz zusammengefasst, das Ergebnis der über 75 Jahre hinweg an der Harvard-Universität durchgeführten Grant Study und Glueck Study.
Was würde passieren, wenn Thomas den Kurs seines Lebens ändert? Er könnte sich bewusst dafür entscheiden, sich zu freuen, wenn er die Nachbarskinder im Garten spielen sieht und er miterlebt, wie sie sich entwickeln. Er könnte versuchen, ein gutes Verhältnis zu ihnen und überhaupt zu seinen Nachbarn aufzubauen. Beispielsweise könnte er den Kindern hin und wieder etwas Süßes zustecken. Vielleicht würde er von Nachbarn zu einem sommerlichen Grillabend eingeladen. Oder er könnte Nachbarn einladen.
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Das Drehbuch unseres Lebens schreiben wir größtenteils selbst. Es ist unsere Entscheidung, ob wir unglücklich sind und uns in die Schmollecke oder in die Höhle verkriechen. In der Zeit, in der Thomas seinem Unglücklichsein nachhängt, könnte er sich beispielsweise überlegen, wie er anderen eine kleine Freude machen kann. Was würde er dabei verlieren? Er kann überhaupt nichts verlieren, nur gewinnen.
* Sie können nach Text suchen, der in Zitaten vorkommt (Beispiele: „Glück“, „hoff“)